Sudan: Schwere Gefechte in Hauptstadt Khartum
Berichten zufolge soll es im Sudan wieder zu schweren Gefechten in der Hauptstadt Khartum gekommen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- In Khartum hat sich die Lage von Sonntag zu Montag deutlich verschlechtert.
- Wegen zahlreichen Gefechten fliehen Zivilisten aus der Hauptstadt.
- 2,5 Millionen Menschen wurden insgesamt bereits aus dem Sudan vertrieben.
Die Lage in der sudanesischen Hauptstadt Khartum hat sich deutlich verschlechtert. Laut Augenzeugen soll es zu Gefechten zwischen der paramilitärischen Gruppe RSF und Armee gekommen sein. Luftangriffe und Artilleriebeschuss soll stattgefunden haben.
Als Ziel der Angriff galt laut einem Tweet der RSF das Hauptquartier der Central Reserve Police. Dieses konnte in der Nacht zu Montag eingenommen werden, wo Waffen geplündert wurden. Das Hauptquartier soll mittlerweile von der Armee wieder zurückerobert worden sein.
Schwere Konflikte im Sudan seit Mitte April
Im Sudan kämpfen seit Mitte April Paramilitärs des früheren Vize-Machthabers Mohammed Hamdan Daglo gegen die Streitkräfte. Diese stehen unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, später aber zerstritten.
Wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur in Khartum berichtete, sind mittlerweile viele Zivilisten aus der Hauptstadt geflohen. Die humanitäre Lage in der Stadt sei verheerend, da fast alle Krankenhäuser ihre Arbeit eingestellt hätten. Im ganzen Land sind rund 2,5 Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben worden, davon rund eine halbe Million ins Ausland.