Sudans Armee verkündet Waffenruhe an islamischem Opferfest
Anlässlich des islamischen Opferfestes am Mittwoch hat die sudanesische Armee eine eintägige einseitige Feuerpause ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sudans Armee verkündet eintägige Waffenruhe zum islamischen Opferfest.
- Der Armeechef ruft junge Sudanesen zur Verteidigung des Landes auf.
- Der Machtkampf im Sudan zwischen dem Präsidenten und Vizepräsidenten eskaliert seit April.
Anlässlich des islamischen Opferfestes am Mittwoch hat die sudanesische Armee eine eintägige einseitige Feuerpause ausgerufen. In einer in der Nacht zum Mittwoch auf der Facebookseite der Armee veröffentlichten Rede forderte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan, der zugleich De-Facto-Präsident des Landes ist, zudem junge Sudanesen auf, das Land zu verteidigen und in die Armee einzutreten.
Am Dienstag hatten bereits die rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) eine einseitige Waffenruhe zum Opferfest erklärt. Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien liegen zurzeit auf Eis.
Machtkampf seit April
In seiner Ansprache betonte Al-Burhan ausserdem erneut, die Macht an eine Zivilregierung übergeben zu wollen. Ein genaues Datum dafür nannte er allerdings nicht.
Seit Mitte April wird im Sudan ein lange schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten gewaltsam ausgetragen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Neben der Hauptstadt Khartum ist insbesondere die seit Jahrzehnten von ethnischen Konflikten zerrüttete Region Darfur im Westen des Landes von Kampfhandlungen betroffen.
Al-Burhan und sein ehemaliger Vize Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.