Taliban: Haben USA nur noch 3 Tage für Evakuierung?
Die Taliban pochen auf die Einhaltung der Abzugs-Deadline am 31. August. Die USA würden deshalb schon in drei Tagen zum letzten Mal Zivilisten ausfliegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im September wollen die Taliban keine US-Truppen mehr im Land haben.
- Weil auch das Militär ausfliegen muss, soll die Zivilisten-Evakuierung früher fertig sein.
- Gemäss einem Ex-CIA-Agenten sollen Biden Alternativen präsentiert worden sein.
Im September wollen die Taliban keine ausländischen Streitkräfte mehr im Land haben. Wird die Deadline nicht eingehalten, drohen die radikal-islamistischen Kämpfer mit Konsequenzen. Evakuierungen aus Afghanistan sind danach folglich auch nicht mehr möglich. US-Präsident Joe Biden hat mehrfach bestätigt, alle Soldaten bis dann aus Afghanistan ausfliegen zu wollen.
Doch die Evakuierung der Zivilisten soll schon vor dem 31. August beendet werden, sagt der ehemalige CIA-Agent Sam Faddis der «Daily Mail». Drei Tage früher soll der letzte US-Flug mit Zivilisten den Flughafen in Kabul verlassen – in weniger als 72 Stunden. Dies habe Joe Biden entschieden und ihm mehrere Personen in Kabul bestätigt, sagt Faddis.
Der Grund dafür sei, dass auch das Militär Zeit brauche, um sich für den Abzug vorzubereiten. Das ganze Material und alle Leute müssen zu den Flugzeugen gebracht werden, während der Sicherheitsbereich gewahrt werden müsse.
Dann werden die USA Afghanistan endgültig verlassen, «egal, wer zurückbleibt», so Faddis. Ein weiteres Problem sei nämlich auch, dass niemand die genaue Anzahl der Amerikaner kenne, die noch im Land seien. Faddis: «Wir werden einfach gehen.»
Es hätte aber auch Lösungen gegeben, alle Zivilisten evakuieren zu können, sagt der Ex-CIA-Agent. So hätten mehrere Generäle Biden vorgeschlagen, einen Luftwaffenstützpunkt ausserhalb Kabuls zurückzuerobern. Dort hätten mehr Flugzeuge starten und landen können, zudem sei sie leichter zu verteidigen als der Flughafen in Kabul. Diesen könnten die US-Truppen im Falle eines Angriffs kaum verteidigen.
Trotz dem Rat seiner Berater und Generäle habe sich Joe Biden gegen den Plan ausgesprochen, so Faddis.
Am Mittwochabend äusserte sich auch US-Aussenminister Antony Blinken zu den verbleibenden Amerikanern in Afghanistan: Es gebe keine Frist für die Bemühungen, ausreisewilligen Amerikanern zu helfen. Gemäss Sprecherin Jen Psaki arbeite man daran und prüfe Möglichkeiten wie konsularische Unterstützung geleistet werden könne.