Türkei startet Bodenoffensive in Syrien
Die angekündigte türkische Militäroperation gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens hat nach Aussage von Staatschef Recep Tayyip Erdogan begonnen.
Die USA hatten sich gegen eine türkische Militäroffensive in Afrin ausgesprochen und die Türkei aufgerufen, «keinerlei Massnahmen dieser Art zu ergreifen». Dennoch hielt Erdogan an den Plänen einer Bodenoffensive fest, um die «südliche Grenze vom Terror zu säubern». In den vergangenen Tagen hatte er den Militäreinsatz gegen die YPG in Nordsyrien mehrfach angekündigt. Seit acht Tagen beschiessen die türkischen Streitkräfte die Kurdenenklave mit Artilleriefeuer.
Das Wichtigste in Kürze
- Die angekündigte türkische Militäroperation gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens hat begonnen.
- Das bestätigte Präsident Erdogan vor Anhängern der AKP im westanatolischen Kütahya.
Die Bodenoffensive in Afrin sei «faktisch» gestartet worden, sagte Erdogan vor Anhängern der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP im westanatolischen Kütahya. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Samstag von Artilleriebeschuss der Enklave durch türkische Truppen und verbündete syrische Rebellen. Türkische Aufklärungsflugzeuge würden über das Gebiet fliegen. Von einer Bodenoffensive war dagegen keine Rede.
Erdogan sagte weiter, nach dem Angriff auf Afrin werde die Region um die Stadt Manbidsch folgen. Sie wird ebenfalls von einem Bündnis unter Führung der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG kontrolliert. Die USA haben die YPG im Kampf gegen die Terrormiliz IS mit Waffen ausgerüstet, was Ankara empört.
Die YPG ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PKK ist in der Türkei, der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.