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Vanuatu verkaufte Pässe an über 2000 Personen

Noëlle Schnegg
Noëlle Schnegg

Vanuatu,

Vanuatu hat im letzten Jahr über 2000 Pässe verkauft. Laut einem Bericht auch an polizeilich gesuchte Personen.

Vanuatu
Beamte der Bundespolizei kontrollieren im Terminal 1 des Flughafen Hamburg Passagiere eines ankommenden Flugzeugs. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Inselstaat Vanuatu hat im vergangenen Jahr rund 2000 Personen eingebürgert.
  • Diese haben sich die Staatsbürgerschaft für 130'000 Dollar erworben.
  • Laut einem Bericht seien darunter auch polizeilich gesuchte Personen.

Der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik mit seinen rund 300'000 Menschen hat grossen Zuwachs erhalten: Recherchen des «Guardian» zeigen, dass das Land im vergangenen Jahr rund 2000 Menschen eingebürgert hat – jedoch mit einer Gegenleistung.

So hätten sich im Rahmen des sogenannten «golden passports»-Programms polizeilich Gesuchte, Politiker und in Ungnade gefallene Geschäftsleute einen Vanuatu-Pass erworben. Und dies, ohne nur einen Fuss auf die Inseln zu setzen.

Für 130'000 US-Dollar erhielten die Personen visafreien Zugang in bis zu 130 Ländern, unter anderem in die EU und Grossbritannien. Das Pass-Verfahren daure rund einen Monat, so die Zeitung.

Vanuatu
Ein Hafen auf der Pazifikinsel Vanuatu. (Archivbild) - pixabay

So habe laut «Guardian» etwa der ehemalige Premierminister Libyens, Fayez al-Sarraj, Pässe für sich und seine Familie gekauft. Die Zeitung berichtet ebenfalls von einem hochrangigen nordkoreanischen Politiker.

Für den armen Inselstaat seien die verkauften Pässe die grösste Einnahmequelle. So machten sie im vergangenen Jahr rund 42 Prozent aller Staatseinnahmen aus. Das sogenannte Citizenship-By-investment-Programm (CBI) ist nicht illegal.

Viele andere Länder wie Portugal oder Irland bieten dieses Verfahren an. Vorteile sind etwa die verbesserte Freizügigkeit oder Offshore-Bankprivilegien.

Vanuatu ist zudem ein Steuerparadies

Der Inselstaat sei ausserdem ein Steuerparadies, in dem keine Einkommens-, Körperschafts- oder Vermögenssteuer erhoben werde. Sicherheitsexperten warnen davor, dass dieses einfache Verfahren Netzwerke im Pazifik für «Mitglieder transnationaler krimineller Syndikate» möglich mache.

Ein weiteres Problem: Es bestehe die Gefahr, dass die Eingebürgerten ihren Namen in Vanuatu legal ändern werden, wodurch sie eine neue Identität erhalten.

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