In Venezuela geht der Wahlkampf drei Tage vor der Wahl zu Ende. Amtsinhaber Maduro ist Favorit, gilt aber als angezählt.
Venezuela
Venezolaner sitzen vor Wahlplakaten für Präsident Maduro. - keystone

Drei Tage vor der Präsidentenwahl in Venezuela hat der autoritäre Amtsinhaber Nicolás Maduro zum Ende des Wahlkampfs erneut um ein Vertrauensvotum gebeten und einen Wandel im Land versprochen. Der aussichtsreichste Oppositionskandidat, Edmundo González Urrutia, sagte mit Blick auf den Wahlsonntag in dem südamerikanischen Krisenstaat: «Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära: Liebe statt Hass, Fortschritt statt Armut und Ehrlichkeit statt Korruption

Bei der Wahl am 28. Juli will sich Maduro eine dritte Amtszeit sichern. Beobachter rechnen allerdings nicht mit einer freien und fairen Wahl. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen. Neben dem Amtsinhaber bewerben sich neun weitere Kandidaten um das höchste Staatsamt. Die besten Chancen dürfte neben Maduro der frühere Diplomat González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática haben.

Chancen auf Politikwechsel so hoch wie seit langem nicht mehr

Zwar kann die sozialistische Regierungspartei immer noch auf einen harten Kern von Anhängern zählen, doch angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen und humanitären Lage wächst der Unmut in der Bevölkerung. Beobachter gehen davon aus, dass die Chancen für einen Politikwechsel in Caracas so hoch sind wie seit langem nicht mehr ist. Fraglich bleibt aber, ob Maduro eine Niederlage hinnehmen würde.

Laut Wahlregister sind rund 21,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahlen werden im ersten Wahlgang mit einfacher Mehrheit gewonnen.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und ausländischen Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.

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