Airbus

Wie die Airbus-Crew in Japan mit Umsicht eine Katastrophe verhinderte

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Japan,

Die Crew des in das Unglück vermisste Passagierflugzeug in Japan wird gefeiert. Ihr gelang es, alle 367 Passagiere aus dem Flieger zu retten.

Japan
Bei der Kollision zweier Flugzeuge in Japan überlebten alle Passagiere, die Besatzung des Küstenwache-Fliegers starb fast vollständig. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Crew des Passagierflugzeugs wird nach dem Unglück in Tokio gefeiert.
  • Sie reagierte besonnen und schnell, niemand wurde lebensgefährlich verletzt.
  • Auch die Passagiere, die den Anweisungen strikt folgen, werden gelobt.

Beim Flugzeugunglück in Tokio ist es den blitzschnellen Entscheidungen der Airbus-Besatzung und der Kooperation besonnener Passagiere zu verdanken gewesen, dass alle an Bord das Flammeninferno überlebten.

Für ihre Professionalität und Umsicht werden alle Beteiligten am Wunder von Haneda auch Tage danach in Japan wie Helden gefeiert: Der Pilot, der das ins Schleudern geratene Flugzeug nach der Kollision mit einer Küstenwachenmaschine auf der Nase liegend zum Stehen brachte; die Flugbegleiterinnen, die ohne beschädigten Bordfunk auskommen mussten und mit Megafonen ruhig Anweisungen zur Evakuierung gaben; und die Passagiere, die sitzen blieben, bevor sie sich auf die Notrutschen begaben und ihr Handgepäck dem Flammeninferno überliessen.

Japan
Das ausgebrannte Wrack des Flugzeugs in Tokio. - keystone

Innerhalb von nur 18 Minuten waren alle 367 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder in Sicherheit. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete am Freitag über die dramatischen Momente an Bord. Während die verängstigten Passagiere sahen, wie die Flammen an den Fenstern leckten, Kinder zu schreien anfingen und sich die Kabine mit Rauch füllte, habe die neunköpfige Flugbegleitung schnell die Fluchtmöglichkeiten geprüft: nur drei der acht Ausgänge waren benutzbar. Sie forderten die Passagiere auf, Ruhe zu bewahren und sich zu ducken, um den Rauch nicht einzuatmen, wie Kyodo berichtete.

Evakuierung über Notrutschen

Die beiden Ausgänge an der Vorderseite des Flugzeugs erwiesen sich als benutzbar. Sofort begannen die Besatzungsmitglieder, die Passagiere nach vorne zu führen, um sie über Notrutschen zu evakuieren. Im hinteren Teil des Flugzeugs sei jedoch nur ein Ausgang benutzbar gewesen. Ein Besatzungsmitglied sah draussen Flammen, was ein sicheres Verlassen des Flugzeugs auf der rechten Seite verhinderte, stellte aber fest, dass die linke Seite frei war und auf dem Boden ausreichend Platz für eine Rutsche vorhanden war, wie es hiess.

Da das System zur Kommunikation mit dem Kapitän nicht funktionierte und immer mehr Rauch in die Kabine drang, musste das Crew-Mitglied ohne eigentlich vorgeschriebene Erlaubnis des Cockpits handeln, öffnete den linken hinteren Ausgang und liess die Rutsche herunter. Diejenigen Passagiere, die den Boden zuerst erreichten, halfen anderen Passagieren am Fusse der Rutschen. Der Kapitän überprüfte alle Reihen, um sicherzustellen, dass die letzten Passagiere das Flugzeug verlassen hatten.

Um 18.05 Uhr ging auch er am hinteren Ausgang von Bord – nur Minuten bevor die Maschine vollständig in Flammen aufging. Während alle 379 Personen ohne lebensgefährliche Verletzungen überlebten, kam für fünf Menschen an Bord des Flugzeugs der Küstenwache jede Hilfe zu spät. Nur der Pilot kam verletzt heraus.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #4507 (nicht angemeldet)

Wirklich beeindruckend. Ein einziger Aussreisser, der noch sein Handgepäck hätte mitnehmen wollen und die Sache hätte wohl ganz anders ausgeschaut, weil er den Rettungsweg behindert hätte. Respekt!

User #1908 (nicht angemeldet)

Dank Disziplin überlebt! In Europa und dem Rest der Welt unmöglich!

Weiterlesen

36 Interaktionen
Japan Airline Fire
15 Interaktionen

Mehr in News

Israel Katz
3 Interaktionen
Nancy Pelosi
21 Interaktionen
Goodnews Klimawandel
80 Interaktionen

Mehr aus Japan

Vogelgrippe
8 Interaktionen
Nintendo Switch 2
4 Interaktionen