Wieder Proteste für Geisel-Deal in Israel

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Israel,

Seit dem Fund von sechs getöteten Geiseln im Gazastreifen gibt es seit Tagen landesweite Proteste. Viele Demonstranten werfen der israelischen Regierung vor, ein Abkommen mit der Hamas zu sabotieren.

Kundgebung in Tel Aviv
Kundgebung in Tel Aviv - Ilia Yefimovich/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Israel protestierten erneut Tausende Menschen für ein Abkommen mit der Hamas.
  • Sie werfen der Regierung vor, einen Deal zu sabotieren.

In Israel haben erneut etliche Menschen für ein Abkommen im Gaza-Krieg protestiert, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen. Mehrere israelische Medien sowie die Veranstalter berichteten von Tausenden Teilnehmern. Die Zeitung «Times of Israel» meldete rund 2000 Demonstranten bei einer Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv.

Demonstranten trugen Augenzeugen zufolge symbolisch die Särge derjenigen Geiseln, die bislang tot im Gazastreifen geborgen wurden. Israelische Medien meldeten Zusammenstösse mit der Polizei, als Menschen versuchten, eine Schnellstrasse zu blockieren.

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In Israel fordern Protestierende ein Ende des Kriegs. - keystone

Auch in Jerusalem protestierten Medien zufolge Hunderte. Die Kundgebungen richteten sich auch erneut gegen die israelische Regierung.

Es ist der sechste Tag infolge, an dem Menschen in Israel für ein Abkommen mit der Hamas zur Beendigung des Kriegs sowie der Freilassung der 101 im Gazastreifen verbliebenen Entführten aufrufen. Am Wochenende hatte die Armee den Fund von sechs Geisel-Leichen verkündet. Israelischen Angaben zufolge wurden sie in der vergangenen Woche aus nächster Nähe erschossen.

Sabotage-Vorwürfe gegen die Regierung

Hunderttausende zogen daraufhin landesweit am Sonntagabend auf die Strassen. Seit Samstag gab es in Israel jeden Tag Proteste.

Angehörige der Geiseln werfen der Regierung vor, ein Abkommen zu sabotieren. «Dies ist die letzte Chance», skandierten die Demonstranten am Abend in Tel Aviv. Zuvor hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem US-Sender Fox News gesagt, es sei kein Deal in Sicht. Die US-Regierung hatte am Mittwoch hingegen mitgeteilt, 90 Prozent des Abkommens seien vereinbart.

Der Cousin einer Frau, deren Leiche am Wochenende aus dem Gaza geholt wurde, sagte auf der Kundgebung in Tel Aviv nach Angaben des Forums der Geiselfamilien: «Es gab 327 Tage, um sie zurückzuholen, und jede Gelegenheit wurde verpasst.» Wenn die Führung kein Abkommen unterzeichnen wolle, würden die Demonstranten sie dazu bringen.

Kommentare

Nicole

Israel will weder Waffenstillstand noch Frieden, sondern den Gaza und alle Palästinenser vertreiben. Leider ist dies traurige Wahrheit. Wenn es in über 80 Jahren nicht gelungen ist, friedlich miteinader zu leben, wieso sollte es jetzt möglich sein? Wer Frieden möchte, da hilft nur eine Zweistaatenlösung mit den Grenzen vor 1968. ALLE sind Täter UND Opfer des andern. Leider haben viele nur einen einseitigen Blickwinkel.

User #5258 (nicht angemeldet)

Warum wird hier immer nur über die Demos der Linken in Israel berichtet? Und wo sind die Bilder der Friedens Demos in Gaza. Journalisten sollten uns über das gesamte Geschehen informieren.

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