«Wladimir Putin hat alle verarscht» – wahres Interview-Ziel entlarvt
Wladimir Putin hat dem US-Moderator Tucker Carlson ein Interview gegeben. Nun verraten Insider das wahre Ziel des Gesprächs.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putins Propaganda-Interview mit Tucker Carlson schlug hohe Wellen.
- Insider verraten nun den wahren Grund, warum sich der Kreml-Chef mit Trumps Kumpel traf.
Weltweit wurde am Freitag über ein Interview von Tucker Carlson (54) mit Wladimir Putin (71) berichtet. Der Trump-Kumpel hatte es doch tatsächlich geschafft, den Kreml-Chef vor die Kamera zu locken.
Ein grosser Erfolg für Carlson also? Keineswegs! Das Gespräch war eine Propaganda-Möglichkeit sondergleichen für den russischen Präsidenten. Carlson vermied kritische Fragen, Wladimir Putin hatte freie Fahrt.
Doch in den zwei Stunden sagte der russische Herrscher nicht wirklich etwas Neues.
Die grosse Frage lautet deshalb: Was erhoffte sich der Kreml-Chef von dem Interview wirklich? Für wen machte er das ganze Tucker-Carlson-Theater mit?
Die Kurzantwort: In Russland wurde das Gespräch als Möglichkeit gesehen, die amerikanischen Wähler zu erreichen, nicht die russischen. Zu diesem Schluss kommt der amerikanische Thinktank «Institute for the Study of War» (ISW).
«Es spielte keine Rolle, welche Fragen gestellt wurden»
Gegenüber «Meduza», einer russischen Oppositionszeitung, bestätigten auch Kreml-Quellen, dass Putins Interview nicht für Russland bestimmt gewesen sei. Es sei darum gegangen, im Westen Nachrichten zu generieren und Hysterie zu erzeugen, heisst es.
Einer der Gesprächspartner der Zeitung fügte hinzu: Eines der Ziele habe auch darin bestanden, den Russen zu zeigen, dass Putin immer noch den globalen Diskurs beeinflussen könne.
Laut einem Mitarbeiter der Präsidial-Administration sollte die Beliebtheit des Interviews im Ausland eine Botschaft ans russische Publikum im Inland senden. Sie sollten zum Schluss kommen, dass der Kreml-Chef «immer noch die Tagesordnung diktiert». So habe das Interview «alle verarscht», wird der Insider zitiert.
Eine Quelle aus der Putin-Partei «Einiges Russland» wurde in dem Bericht noch deutlicher: «In den ersten Stunden wurde das Interview von mehreren Dutzend Millionen Menschen gesehen. Und es spielt keine Rolle, welche Fragen gestellt wurden.»
Will Wladimir Putin seine Aussenpolitik bei den Amis fördern?
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte öffentlich, dass das Interview fürs Ausland gedacht war. Er behauptete im Anschluss, dass das amerikanische Interesse daran «unbestreitbar» sei. Peskow gab auch zu, dass der Kreml vor allem an der Reaktion im Ausland interessiert sei.
Prominente russische Militär-Blogger sind währenddessen der Meinung: Das Interview habe darauf abgezielt, die russische Aussenpolitik bei Amerikanern zu fördern, die sich aktiv in den sozialen Medien engagieren.
Putins Wiederholung abgedroschener Kreml-Parolen seien eine Zusammenfassung der Rechtfertigungen Russlands für seine Invasion in der Ukraine für amerikanische Wähler.
In Russland sowie den USA stehen 2024 Wahlen an. In Russland ist davon auszugehen, dass Wladimir Putin gewinnen wird. In den USA hingegen ist der Ausgang der Wahl weniger klar.