Zahl der Toten nach Erdbebenkatastrophe auf über 25'000 gestiegen
Nach dem verheerenden Erdbeben Anfang Woche steigen die Opferzahlen weiter ungebremst in die Höhe. Nun sind offiziell über 25'000 Tote bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Türkei sind durch das Erdbeben mindestens 21'848 Menschen gestorben.
- Aus Syrien wurden 3553 Tote gemeldet.
Die Zahl der Toten nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist auf mehr als 25'000 gestiegen. Wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem am Samstag im Fernsehen übertragenen Auftritt in der Provinz Sanliurfa sagte, liegt die Zahl allein für die Türkei nun bei 21'848. Aus Syrien wurden zuletzt 3553 Tote gemeldet.
Nach Angaben des Präsidenten wurden allein in der Türkei 80'104 Menschen verletzt. Mehr als 1,5 Millionen suchten in Zelten oder öffentlichen Notunterkünften oder Hotels Schutz. Die Such- und Rettungsarbeiten gingen auch am Samstag weiter.
Die betroffenen Gebiete waren zunächst schwer zugänglich, mit dem Fortschreiten der Bergungsarbeiten steigen die Opferzahlen. Die Chance, noch Überlebende zu finden, sinkt stündlich.
Berührende Einzelschicksale
Konnten anfangs noch zahllose Verschüttete aus den Trümmern eingestürzter Gebäude gerettet werden, bergen Helfer inzwischen fast nur noch Leichen.
Doch es gibt sie noch, die berührenden Einzelschicksale mit glücklichem Ende. So zogen die Rettungskräfte in Kahramanmaras 112 Stunden nach dem Beben einen 46 Jahre alten Mann aus der Ruine eines siebenstöckigen Gebäudes, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Am frühen Montagmorgen hatte zunächst ein Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Am Mittag folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,6. Da Menschen nur in seltenen Fällen länger als drei Tage ohne Wasser überleben können und die Vermisstenzahlen noch immer sehr hoch sind, ist zu befürchten, dass die Opferzahlen noch drastisch steigen dürften.
In der Türkei sind zehn Provinzen von dem Beben betroffen. Dort ist inzwischen ein dreimonatiger Ausnahmezustand in Kraft getreten. Mit dem Ausnahmezustand können laut Nachrichtenagentur Anadolu öffentliche Einrichtungen, Organisationen oder «juristische und natürliche Personen» in der Region dazu verpflichtet werden, unter anderem Ausrüstung, Grundstücke, Gebäude, Fahrzeuge oder Medikamente abzugeben.
Die Glückskette erhielt bis am Samstagmorgen Spendenzusagen in der Höhe von 13'035'332 Franken für die Opfer des Erdbebens. Die Stiftung bezeichnet die «Welle der Solidarität und Anteilnahme» der Schweizer Bevölkerung als beeindruckend.