Zentralafrikanische Republik hält Verfassungsreferendum ab
Die Wahlberechtigten des Binnenstaates haben über ein strittiges Verfassungsreferendum abgestimmt. Mit diesem könnte der Präsident eine dritte Amtszeit ablegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wahlberechtigte der Zentralafrikanische Republik haben über ein Referendum abgestimmt.
- Dieses Verfassungsreferendum ermöglicht dem Präsidenten eine dritte Amtszeit.
In der Zentralafrikanischen Republik haben Wahlberechtigte am Sonntag über ein Verfassungsreferendum abgestimmt. Diese könnte dem Präsident Faustin-Archange Touadéra eine dritte Amtszeit ermöglichen.
Die vorgeschlagene Verfassungsänderung würde die Amtszeit des Staatsoberhaupts von fünf auf sieben Jahre verlängern. Auch die aktuelle Begrenzung würde sich auf zwei Amtszeiten aufheben. Die Opposition hatte zum Boykott der Abstimmung aufgerufen und das Referendum als undemokratischen «Schwindel» bezeichnet.
Touadéra wurde 2016 zum Staatsoberhaupt in dem knapp Sechs-Millionen-Einwohner-Land gewählt. Er gewann 2020/21 die Wiederwahl. Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Diamanten und Gold.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnte die Zivilgesellschaft und Medien vor. Die Regierung gehe im Vorfeld von Wahlen hart gegen die politische Opposition.
Touadéras Regierung steht Russland nahe. Nach Angaben des russischen Botschafters in der Zentralafrikanischen Republik, Alexander Bikantow, befinden sich mindestens 1890 russische Militärberater in dem Krisenland. Die Regierung in Bangui ist laut Bikantow «an einer Erhöhung der Zahl interessiert». Seit einer Rebellion 2013, bei der der Präsident Francois Bozize gestürzt wurde, hat die ehemalige französische Kolonie keine Stabilität gefunden.