Zuma tritt per sofort zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Der Südafrikanische Staatschef Jacob Zuma hat seinen sofortigen Rücktritt bekannt gegeben.
- Der Politiker wurde jüngst mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert.
Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat unter dem Druck der Regierungspartei ANC nach rund neun Jahren an der Macht seinen Rücktritt erklärt. Damit kam der von Korruptionsskandalen belastete Zuma (75) einem für Donnerstag geplanten Misstrauensvotum im Parlament zuvor. Zuma erklärte am Mittwochabend in einer Ansprache an die Nation, er sei stolz darauf, für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) gegen «Jahrhunderte Brutalität der weissen Minderheit» gekämpft zu haben.
Zumas Präsidentschaft wird seit geraumer Zeit überschattet von Vorwürfen, er habe einer Unternehmerfamilie Geschäfte zugeschustert und ihnen unzulässig Einfluss auf die Politik gewährt - bis hin zur Ernennung von Ministern und Managern staatlicher Unternehmen. Trotz schwerer Vorwürfe der unabhängigen Antikorruptionsbehörde wurde Zuma bisher nicht angeklagt.
Der Staatschef bestreitet alle Vorwürfe. Zuma war zur Zeit des rassistischen Minderheitsregimes in Südafrika Teil der ANC-Führung im Exil. Er sass für den Kampf gegen die weisse Regierung als junger Mann zehn Jahre im Gefängnis.
Zuma erklärte, er verstehe nicht, wieso die Partei am Dienstag seinen sofortigen Rücktritt gefordert habe, aber er füge sich dem Willen der Organisation. «Der ANC darf nie in meinem Namen gespalten werden», sagte er. «Ich habe den Menschen Südafrikas so gut gedient, wie ich konnte.» Es sei eine grosse Ehre für ihn gewesen. Zumas Rücktritt ebnet den Weg für den ANC-Vorsitzenden und bisherigen Vizepräsidenten Cyril Ramaphosa (65), der schon am Freitag als neuer Staatschef vereidigt werden soll.