Trump lädt Medien zu Neujahresrede ein – kaum einer kommt

Julian Blatter
Julian Blatter

USA,

Donald Trump redet – aber keiner will ihm zuhören. Der Ex-Präsident will eine Neujahrsansprache halten. Sein Problem: Nicht ein einziger TV-Sender ist gekommen.

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Donald Trump bei seinem Auftritt vor den Medien in der Silvesternacht. - Rumble / Right Side Broadcasting Network

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump ist in der Silvesternacht aufgetreten.
  • Das Problem: Kein einziger TV-Sender kam zu seinem Anlass.
  • Bei der Online-Übertragung war Trump nur sehr schwer zu verstehen.

Trump will wieder Präsident werden, doch bis zur Wahl 2024 geht es noch lange. In der Zwischenzeit braucht er vor allem eins: Aufmerksamkeit. Seine letzten Versuche, im Gespräch zu bleiben, liefen allerdings anders als von ihm erwünscht.

Kein einziger TV-Sender folgt Einladung von Donald Trump

21 Uhr in der Silvesternacht. Trump schreitet Hand in Hand mit seiner Frau Melania über den roten Teppich in seiner Florida-Residenz Mar-a-Lago. Er hat die Medien eingeladen. Das Problem: Die sind gar nicht da – zumindest die wichtigen.

Die TV-Sender haben die Einladung schlicht ignoriert. Niemand, vom verhassten CNN bis zum befreundeten Fox News, ist gekommen. Sogar Rechtsaussen-Sender wie Newsmax sind nirgends zu sehen.

Kann Trump die Wahl 2024 gewinnen?

Einige Reporter stehen dann aber doch da, unter anderem jene vom rechten Onlinemedium «Right Side Broadcasting Network». RSBN ist vor allem dafür bekannt, die Trump-Wahlkampfreden live im Internet zu übertragen.

Wer zu Neujahr irgendetwas Neues vom Ex-Präsidenten erwartet hatte, dürfte enttäuscht sein. Bei den Statements bleibt er bei seinen altbewährten Aussagen: Der Krieg in der Ukraine soll bald enden, die Grenze müsse sofort geschützt werden und die Inflation «zerstört» das Land.

Vorwürfe gegen das Justizministerium und das FBI, das im August Mar-a-Lago durchsuchte, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Und wer zwischendurch doch eine kritische Frage, wie etwa zum Thema Abtreibung stellt, wird gekonnt ignoriert.

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Trumps Silvester-Auftritt in Mar-a-Lago. - Nau.ch

Am Ende spielt es aber keine grosse Rolle, ob Trump etwas Interessantes erzählt hat, oder eben nicht. Die Hälfte der RSBN-Übertragung war ohnehin kaum verständlich.

Trumps letzte «grosse Ankündigung» war eine NFT-Kollektion

Die Medien waren von Anfang an skeptisch gegenüber der Einladung Trumps. Der ehemalige Präsident hatte sie erst Mitte Dezember für eine «grosse Ankündigung» um sich versammelt. Die mit viel Tamtam aufgebauschte «grosse Ankündigung» stellte sich dann aber nur als NFT-Kollektion heraus. Das sind kleine, digitale Bildchen, die Trump etwa als Superheld zeigen und die man gegen Geld kaufen kann.

Die letzte «grosse Ankündigung» Trumps war also nichts anderes als ein Weg, Geld einzustreichen. Da ist es nicht verwunderlich, dass etwa der «New York Times»-Journalist Peter Baker Trump nach der Silvester-Einladung als «verzweifelt» bezeichnet. Trump sei am Ende des Tages einfach nur ein Showman.

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