Ukraine Krieg: Wildschwein soll nicht länger «Putin» heissen

In einem Gehege in Bayern lebt ein 200 Kilogramm schweres Wildschwein, das nichts davon ahnt, dass sein Name mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung gebracht wird.

Wildschwein Ukraine-Krieg
Der ungefähr 200 Kilogramm schwere Schwarzwild-Keiler «Putin» in seinem Gehege im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel. - Nicolas Armer/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Wildpark Waldhaus Mehlmeisel soll ein Wildschwein einen neuen Namen bekommen.
  • «Putin» sei laut dem Betreiber des Parks in der jetzigen Situation nicht mehr angemessen.

«Putin» wird umbenannt – zumindest in einem Wildpark in Oberfranken. Dort lebt ein Wildschwein mit dem Namen des russischen Präsidenten. Wegen der Situation rund um den Ukraine-Krieg soll ihm dieser wieder entzogen werden.

«Es ist unter aller Würde, was der Mann abzieht», sagt Eckard Mickisch, der Betreiber des Wildparks Waldhaus Mehlmeisel in Bayreuth. Er habe das Tier schon als Frischling bekommen, erzählt Mickisch. Weil der Keiler russischstämmig sei, habe er ihn «mit einem Schmunzeln» Putin genannt. «Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass keine Sau so einen Namen verdient hat», sagt Mickisch.

Wildpark Wildhaus Mehlmeisel
Der Wildpark Wildhaus Mehlmeisel hat wegen dem Ukraine-Krieg einen Wechsel des Wildschweinnamens «Putin» vorgeschlagen. - Wildpark Wildhaus Mehlmeisel

Ukrainische Geflüchtete hätten in dem Park freien Eintritt. «Da kommen Kinder mit ihren Müttern, lachen und freuen sich – und plötzlich fällt der Name ‹Putin›», sagt Mickisch.

Der tierische «Putin» ist vier Jahre alt und bringt gute 200 Kilogramm auf die Waage. Und dabei ist er noch längst nicht ausgewachsen, sein Vater wog 350 Kilogramm. «Das sind richtig brachiale Geräte», sagt Mickisch mit Blick auf die russischen Wildschweine.

«Putin» sei sozialverträglich und umgänglich, in seiner Rotte mit 21 Tieren im Schwarzwildgehege aber schon der Oberkeiler. «Wenn er an den Futtertrog kommt, rutschen alle zur Seite. Aber er ist kein Diktator», sagt Mickisch.

Respekt vor dem Ukraine-Krieg

«Allein aus Respekt vor den geflüchteten Menschen muss der Name weg.» So habe er wenige Tage nach dem Ukraine-Krieg entschieden, den Namen nicht mehr zu benutzen. Auf der Suche nach einem neuen Namen wurde eine Online-Abstimmung gestartet.

Gut 2700 neue Namensvorschläge habe es nach einem ersten Aufruf an die Öffentlichkeit gegeben. Als Favoriten kristallisierten sich eigentlich «Selenskyj» oder «Klitschko» heraus. «Aber ich will nicht politisieren», sagt Mickisch.

Welchen Namen finden Sie besser?

Die Betreiber grenzten die Vorschläge auf fünf Namen ein. Über die kann noch bis Sonntag im Internet abgestimmt werden. «Das machen wir diesmal total demokratisch», sagt Mickisch. Zur Auswahl stehen «Igor», «Frederick», «Mir» (ukrainisch und russisch für «Frieden»), «Eberhofer» und «Gustl».

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