Landung von Chinas Raumkapsel mit Mondgestein in Steppe erwartet
Nach Chinas unbemannter Mondmission bereiten sich Bergungsmannschaften am Mittwoch auf die Landung der Rückkehrkapsel mit zwei Kilogramm Mondgestein vor.
Das Wichtigste in Kürze
- In China soll am heutigen Mittwoch eine unbemannte Raumkapsel zurückkehren.
- Sie bringt ungefähr zwei Kilogramm Mondgestein mit.
- Die Landung könnte zwischen 18.30 Uhr und 19 Uhr MEZ stattfinden.
Nach Chinas unbemannter Mondmission bereiten sich Bergungsmannschaften am Mittwoch auf die Landung der Rückkehrkapsel mit zwei Kilogramm Mondgestein vor.
US-Raumfahrtexperten rechnen wegen chinesischer Warnungen für den Flugverkehr damit, dass die Kapsel zwischen 18.32 und 19.07 Uhr MEZ landen könnte. Doch gab es von chinesischer Seite zunächst keine Bestätigung dafür.
Landegebiet um einiges grösser
Bei einem Erfolg wäre China nach den USA und der Sowjetunion die dritte Raumfahrtnation, die Mondgestein auf die Erde holt. Der Lander des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes «Chang'e 5» hatte am 1. Dezember auf dem Mond aufgesetzt und Gesteinsproben gesammelt. Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Mondproben zur Erde gebracht werden.
Die Landung ist in der Steppe des Siziwang Banners in der Inneren Mongolei geplant. Das harsche Winterwetter mit Schnee, die kleine Grösse der Kapsel und ein besonders grossflächiges Landegebiet erschweren die Bergung. Diese soll nach den Erwartungen in der Dunkelheit erfolgen. Die Suchteams mit Hubschraubern und Fahrzeugen haben bereits mehrere Übungen absolviert, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Die Kapsel ist nur ein Siebtel so gross wie bemannte chinesische Raumschiffe. Auch ist das Landegebiet diesmal 16-mal grösser, weil die Kapsel eine besondere Methode für den Eintritt in die Erdatmosphäre verwendet. Damit soll das Material vor Hitze und Schäden bewahrt werden.
Die Mission gilt als eine der schwierigsten in Chinas Raumfahrtgeschichte und ist auch eine Vorbereitung für eine geplante bemannte Mondlandung. Das Raumschiff, das aus einem Lander und einem Aufstiegsmodul sowie einem Orbiter und der Rückkehrkapsel besteht, war am 24. November gestartet.
China eifert den USA nach
Forscher warten gespannt auf das Mondgestein, dass viel jünger ist als alle bisher gesammelten Proben der USA und der Sowjetunion. Die Untersuchung könnte neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität und die Geschichte des Mondes liefern. Die Apollo-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.
China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm mit Missionen zum Mond und Mars sowie dem Aufbau einer eigenen Raumstation. Im Januar 2019 landete China als erste Raumfahrtnation mit «Chang'e 4» auf der relativ unerforschten erdabgewandten Seite des Mondes. Es wurde ein Rover ausgesetzt, der weiter die Oberfläche erforscht.
Chinas Mondflug erfolgte 51 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung der USA am 21. Juli 1969, bei der Neil Armstrong und Edwin «Buzz» Aldrin als erste Menschen die Oberfläche des Erdtrabanten betraten. Die USA haben sechs Mal Astronauten auf den Mond gebracht. Mit «Apollo 17» im Dezember 1972 stellten die Vereinigten Staaten ihre bemannten Mondlandungen ein.