Mehrzahl der chinesischen Provinzen senkt Wachstumsziele
In China haben mindestens 23 von 31 Provinzen ihre Wachstumsziele für das laufende Jahr gesenkt.
Das Wichtigste in Kürze
- In China haben die meisten Provinzen für das laufende Jahr ihre Wachstumsziele gesenkt.
- Dafür verantwortlich gemacht wird der Handelsstreit mit den USA.
Die meisten der 31 Provinzen in China haben ihre Wachstumsziele für das laufende Jahr gesenkt. Mindestens 23 nahmen angesichts des Handelsstreits mit den USA bereits ihre Prognosen zurück, geht aus den Ankündigungen der Provinzregierungen hervor.
Im vergangenen Jahr hatten lediglich 17 Regionen ihre Ziele nach unten gedrückt. Lediglich die Provinz Hubei, in der sich viele aufstrebende High-Tech-Betriebe angesiedelt haben, schraubte die Erwartungen nach oben.
Ziele spiegeln Herausforderungen
«Die neuen Ziele der Provinzen spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen China steht», sagte Tommy Xie, China-Ökonom bei der OCBC Bank in Singapur. «Exportorientierte Küstengebiete stehen vor dem Risiko eines geringeren Wachstums inmitten der Unsicherheit durch den Handelskrieg zwischen den USA und China.»
So rechnen Shanghai und Peking nur noch mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung zwischen 6,0 und 6,5 Prozent, nachdem 2018 noch jeweils rund 6,5 Prozent vorausgesagt wurden.
Auch die Zentralregierung dürfte nach Reuters-Informationen ihre Wachstumsziel für dieses Jahr auf 6,0 bis 6,5 Prozent zurücknehmen. Chinas Wirtschaft wuchs 2018 mit 6,6 Prozent so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.
Entscheidende Phase
Die USA haben Strafzölle für zahlreiche chinesische Produkte eingeführt, worunter der Exportweltmeister leidet. Die Gespräche zur Lösung des Konfliktes treten in dieser Woche in eine entscheidende Phase.
Der stellvertretende Ministerpräsident Liu He will in Washington mit dem Handelsbeauftragen Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin verhandeln.