Apple verbannt Schweizer App aus chinesischem Store
China geht harsch gegen RSS-Anwendungen vor. Deshalb musste Apple nun auch eine Schweizer App aus dem Store verbannen. Für den Entwickler unverständlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinas Regierung geht seit Jahren gezielt gegen RSS-Anwendungen vor.
- Nun musste Apple sogar die Schweizer App Reeder aus dem Store werfen.
China geht äusserst harsch mit Kritik an der Regierung um – gerade im Web. Was umgangssprachlich als «Great Firewall of China» bezeichnet wird, blockiert illegale Inhalte, die dem Volk vorenthalten werden sollen.
Die Regierung ging sogar schon so weit, dass Apple die RSS-Anwendungen Feedly und Inoreader aus dem chinesischen App-Store entfernen musste. Heute – drei Jahre später – folgen Fiery Feeds und Reeder.
Letzteres ist eine beliebte App aus der Schweiz. Ihr Nutzen: das Lesen von Web-Feeds. Allein in China hatte die vierte Ausgabe insgesamt 100'000 Downloads, wie der Schweizer App-Entwickler Silvio Rizzi gegenüber «TechCrunch» sagt.
Nun können chinesische Handybesitzer die App nicht mehr nutzen.
Reeder-Entwickler schwebt im Ungewissen
Als dann der Rauswurf aus dem chinesischen App-Store kam, wandte sich der Einwickler umgehen an Apple. «Nicht, weil ich die Hoffnung habe, Reeder wieder in den Store zu bekommen», erklärt Rizzi. Vielmehr gehe es ihm darum, etwas Klarheit zu bekommen.
Doch der Erfolg fiel mässig aus. Apple wimmelte den Entwickler direkt an die Cyberspace-Administration von China ab. Die Begründung dort lautet gleich wie vor 23 Jahren.
Damals verhängten Chinas Behörden ein generelles Verbot von webbasierten RSS-Feed-Aggregatoren. Der Grund: Sie seien beunruhigend, weil sie Inhalte von Dritten abrufen. Dadurch ist es Nutzern möglich, die «Great Firewall of China» zu umgehen und so anderweitig an verbotene Informationen zu gelangen.