Chef von Facebook machte Stimmung gegen Konkurrenz TikTok
Die USA machen weiter Druck gegen die China-App TikTok. Jetzt wird klar, dass auch der CEO der TikTok-Konkurrenz Facebook aktives Lobbying gegen TikTok betrieb.
Das Wichtigste in Kürze
- Die China-App TikTok wird von den USA der Spionage bezichtigt und sanktioniert.
- Jetzt wird klar, dass Mark Zuckerberg zuvor gegen die Facebook-Konkurrenz lobbyierte.
- Sogar im persönlichen Gespräch mit Donald Trump nahm Zuckerberg Einfluss.
Die US-Regierung und insbesondere US-Präsident Donald Trump schiessen unaufhörlich gegen die chinesische Video-App TikTok. In etwas weniger als drei Monaten müssen alle Verträge zwischen TikTok und US-Firmen gekündet sein. Ausserdem muss TikTok die Nutzerdaten sämtlicher US-Bürger innerhalb dieser Frist löschen.
Und: Wenn die App nicht bis November an ein US-Unternehmen verkauft wurde, könnte sie in den USA sogar vollständig gesperrt werden. Die TikTok-Mutter ByteDance hat darum bereits eine Klage eingereicht.
Woher rührt der westliche Zorn gegenüber TikTok eigentlich?
Einem Bericht der «New York Times» zufolge hatte der Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, seine Finger im Spiel. So soll er in Gesprächen mit Senatoren und sogar dem US-Präsidenten höchstpersönlich Stimmung gegen die China-App gemacht haben.
Ausserdem gibt es seit längerem das Video einer Rede, die der Facebook-Boss im Oktober 2019 in der Universität Georgetown hielt.
Zuckerberg informierte die Studenten darüber, dass Aktivisten und Protestler die Facebook-App WhatsApp weltweit nutzen, weil sie einen hohen Datenschutz-Standard böte. Gleichzeitig würde TikTok die Beiträge derselben Aktivisten zensieren. «Ist dies das Internet, das wir wollen?», so Zuckerberg.
USA gegen China – auch unabhängig von Facebook
Doch auch unabhängig von Zuckerberg geben die USA Gas im Kampf gegen chinesische Unternehmen. Der Handelskrieg mit China besteht schon seit Anfang 2018. Zudem dürften die Spionagevorwürfe gegen TikTok nicht ganz haltlos sein.
Nur: Eine Social-Media-App, die nicht von Sicherheitsbehörden als Spyware missbraucht wird, ist eher unwahrscheinlich. Dies sieht auch der Sprecher der digitalen Gesellschaft Schweiz, Martin Steiger, so.