Clubhouse bekommt prominente Konkurrenz von Facebook, Twitter und Co
Seit einem Jahr feiert die Audio-Plattform Clubhouse grossen Erfolg. Der Konkurrenz ist das nicht entgangen, die Klone anderer Netzwerke blühen aktuell auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem sozialen Netzwerk Clubhouse können sich Nutzer via Sprachchat austauschen.
- Mit diesem neuartigen Konzept kann sich die App bereits bei den grossen Namen einreihen.
- Plattformen wie Facebook, Twitter und auch LinkedIn versuchen nun, dies nachzustellen.
Die sozialen Medien dominieren heute den Alltag vieler Menschen, entsprechend schnelllebig ist die Entwicklung der Plattformen. Es geschieht nicht allzu oft, dass ein Netzwerk mit einem komplett eigenen Konzept daherkommt. Verständlicherweise ist da die Aufmerksamkeit gross, wenn eine Anwendung wie Clubhouse mit einer neuen Idee die Download-Charts stürmt.
Wo ein neues Feature so grosse Beliebtheit feiert, ist aber auch die Konkurrenz nicht weit entfernt. Ein Beispiel ist Snapchat, hier wurde vor einigen Jahren mit den «Storys» eine neue Art des digitalen Austauschs vorgestellt. Die zeitlich begrenzten Posts wurden kurzerhand von Instagram, Facebook und Co kopiert und sind dort teils sogar erfolgreicher. Dieses Schicksal scheint nun auch der Audio-Plattform Clubhouse zu drohen. So sieht der Markt aktuell bei der Konkurrenz aus:
Twitter kopiert Clubhouse bereits mit den «Spaces»
Die «Twitter Spaces» oder zu Deutsch «Audiobereiche» bieten im Grunde praktisch dasselbe Erlebnis wie das Original. Sogar die Exklusivität für iOS ist aktuell vorhanden, zumindest beim Erstellen der Räume. Schon bald soll das Feature jedoch unabhängig der Plattform funktionieren.
Ein erstellter Raum ist auf Twitter öffentlich und jeder kann beitreten und zuhören. Es können Rollen verteilt und Konversationen mit mehreren Personen geführt werden. Anders als beim Kontrahenten können jedoch nur bis zu elf Personen gleichzeitig reden.
Facebook arbeitet am Klon
Wenig überraschend ist, dass auch Facebook ein Stück des Audio-Kuchens haben möchte. Zumindest soll sich der Klon aktuell in den frühen Phasen der Entwicklung befinden. Mark Zuckerberg, der Facebook-Chef, war zumindest bereits an Clubhouse-Interviews anwesend.
Wann, beziehungsweise ob das Audio-Netzwerk von Facebook tatsächlich starten wird, ist aktuell unbekannt. Der Social-Media-Riese scheute aber bereits in der Vergangenheit nicht vor Kopien anderer Features. Ein Clubhouse-Klon aus dem Menlo Park wäre also wenig erstaunlich.
LinkedIn will professionell bleiben
Seitens LinkedIn ist man sich offenbar sicher, dass die eigene Variante klar differenziert von Clubhouse bleibt. Typisch für die Plattform soll das Audio-Feature nicht der Unterhaltung, sondern zum professionellen Austausch dienen.
Auch hier befindet sich der Klon noch in Arbeit, soll aber definitiv lanciert werden. Die User wünschten sich bereits mehr Wege, um miteinander zu kommunizieren. Beta-Tests des Features sollen schon bald starten.
Slack arbeitet am sozialen Austausch zwischen Mitarbeitern
Auch beim Messenger Slack dreht sich alles um den Arbeitsplatz und den professionellen Wortwechsel. Hier sollen spontane Unterhaltungen zwischen Mitarbeitern im Büro nachgeahmt werden, da weiterhin vielerorts von Zuhause aus gearbeitet wird.
Bei Slack sieht man das Projekt nicht als Diebstahl, sondern als Kopie des Features. Stewart Butterfield, der CEO, äusserte sich dazu bereits. «Also bauen wir Clubhouse im Grunde genommen einfach in Slack ein», so Butterfield.
Telegram, Discord und Spotify sind Clubhouse auch auf den Fersen
Bei Telegram gibt es bereits die «Voice Chats», diese wurden jedoch nun auch angepasst, um dem Konkurrenten näherzukommen. Ähnlich ist es Discord aus, was ja ohnehin schon eine Anwendung zum Sprachchat ist. Hier gibt es nun die «Stage Channels», welche ebenfalls stark an der neuen Anwendung orientiert sind.
Am absurdesten in dieser Liste erscheint wohl Spotify, welches erst kürzlich die Audio-App «Locker Room» aufkaufte. Hier steht anscheinend noch ein komplettes Rebranding aus, wonach auf der Plattform Konversationen mit Berühmtheiten gehalten werden können.
Ob sich Clubhouse auf dem Erfolg halten kann oder ob die Konkurrenz die Überhand gewinnt, wird sich noch zeigen. Eines ist auf jeden Fall klar: Die Anwendung muss sich jetzt sicherlich anstrengen, um weiterhin relevant zu bleiben.