Polizei zwingt Tesla zur Schliessung

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

USA,

Elon Musk hat sich gegen eine Schliessung des Tesla-Werks gewehrt und die Bedrohung durch COVID-19 heruntergespielt. Die Polizei befahl jetzt die Schliessung.

Tesla Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk an einer Produktpräsentation. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk wehrte sich bis zuletzt gegen eine Schliessung des Tesla-Werks in Kalifornien.
  • Jetzt hat die Polizei Tesla daran erinnert, dass auch sie vom US-Lockdown betroffen sind.

Elon Musk hat in den vergangenen Wochen immer wieder die Bedrohung durch das Coronavirus heruntergespielt. Wie der Tesla-CEO in einer Mail an seine Mitarbeiter schrieb, sei die Gefahr, an einem Autounfall zu sterben, grösser als die Gefahr an COVID-19 zu sterben.

Damit mag Musk für nicht-Risikogruppen recht haben. Dass die zusätzliche Last aufs Gesundheitssystem durch das Coronavirus dennoch eine ernste Gefahr darstellt, scheint Musk aus dem Wind zu schlagen. Auch wenn das Coronavirus für 95 Prozent der infizierten harmlos ist: Die jüngsten Entwicklungen in Italien zeigen, dass das Virus das Gesundheitssystem an den Rand des Kollaps bringen kann.

Tesla Elon Musk Coronavirus
Leere Strassen in San Francisco, Kalifornien: Auch in den USA kommt das öffentliche Leben zum Erliegen. - Keystone

Inzwischen ist jedoch auch Musk machtlos gegen die Schutzmassnahmen vor dem Coronavirus: Das Tesla-Werk in Freemont, Kalifornien wird geschlossen. Bis zuletzt hatte sich Musk gegen die Schliessung gewehrt, wie «CNBC» berichtete. Seiner Ansicht nach war das Tesla-Werk ein «essenzielles Geschäft», welches auch während der Epidemie offen bleiben kann.

Polizei erklärt die Schliessung

Damit stellte Musk die Fabrik auf eine Ebene mit Lebensmittelläden und Apotheken. Inzwischen wurde er jedoch eines Besseren belehrt – von der Polizei. Diese teilte dem Konzern über Twitter mit, dass die Schliessung gelte:

Auf Anfrage von «CNBC» erläutert das Polizeidepartement: «Es dürfen nur noch die minimal notwendigen Aktivitäten zur Werterhaltung des Geschäftsinventars aufrechterhalten werden zur Gewährleistung der Sicherheit, zur Bearbeitung der Lohn- und Gehaltsabrechnung und der Leistungen für die Mitarbeiter oder für verwandte Funktionen.»

Tesla in schwieriger wirtschaftlicher Lage

Damit steht das Tesla-Werk jetzt still. Die Aktienkurse von Tesla befinden sich entsprechend auf Talfahrt: Seit dem Rekordhoch vom 19. Februar hat die Aktie 57 Prozent ihres Werts verloren. Angesichts dieser Zahlen ist es verständlich, dass Musk sich gegen die Einstellung des Betriebs wehrt.

Dennoch dürfte sich Musk mit seinem irritierenden Auftreten keine neuen Freunde gemacht haben.

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