Technik: Amazon kopiert Temu: Billigware aus China
Amazon plant eine neue Billigsparte, um mit Temu und Shein zu konkurrieren. Der Online-Riese setzt auf Direktversand aus China und extreme Niedrigpreise.
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon will sich mit Temu und Shein messen.
- Dazu bietet der Online-Händler Chinaware zu Billigpreisen an.
- Gitarren sollen künftig nicht teurer als 12 Franken sein.
Amazon bereitet den Start eines neuen Segments für Niedrigpreis-Produkte vor. Damit will der Konzern Konkurrenten wie Temu und Shein bekämpfen.
«Watson» berichtet, dass Amazon strenge Preisobergrenzen für Händler festlegt. Diese sind für Amazon ein Novum.
Sie sollen sicherstellen, dass die neue Billigsparte mit Temu konkurrieren kann.
Wie billig werden Artikel jetzt bei Amazon?
Laut «The Information» sollen Schmuckstücke maximal 8 Dollar (umgerechnet 7 Franken) kosten. Für Bettwäschesets liegt die Grenze bei 9 Dollar (ca. 8 Franken).
Gitarren dürfen nicht mehr als 13 Dollar (unter 12 Franken) kosten. Sofas sollen für nur 20 Dollar (rund 17 Franken) angeboten werden.
Amazons Anpassungen im E-Commerce
Temus Erfolg zwingt Amazon zum Umdenken: Der Versandriese möchte chinesische Händler für seinen neuen Billig-Shop gewinnen. Ein Ansatz sind niedrigere Gebühren für Verkäufer.
Auch die Versandkosten für kleine Sendungen sollen deutlich sinken. Dies würde jedoch bedeuten, dass mehr Waren direkt aus China verschickt werden.
Die Folge wären längere Lieferzeiten. Schon jetzt gibt es viele Produkte chinesischer Händler auf Amazon Deutschland.
Herausforderungen und Kritik
Die Masse günstiger Produkte hat Nachteile: Viele Artikel entsprechen qualitativ nicht den Beschreibungen. Mit mehr Anbietern könnte die Qualität weiter leiden.
Das EU-Parlament denkt über härtere Massnahmen gegen Billig-Plattformen nach. Die «Tagesschau» schreibt, dass viele Produkte gegen EU-Vorschriften verstossen könnten.
«Focus» berichtet, dass Amazon seine neue Strategie bei Verkäufern mit Kosteneinsparungen bewirbt. Hersteller könnten Produkte zunächst in kleinen Mengen anbieten.
Auswirkungen auf den Markt
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Amazon erreichte erstmals einen Börsenwert von zwei Billionen Dollar (umgerechnet rund 1,8 Billionen Franken).
Die Bank of America erhöhte ihr Kursziel für Amazon-Aktien. «Amalytix» erklärt, dass Amazons Billigsparte Verkäufer vor neue Herausforderungen stellt: Sie müssen mit verstärkter Konkurrenz und sinkenden Margen rechnen.
Die neue Strategie zielt auf junge, trendbewusste Konsumenten und sparsame Familien ab. Amazon reagiert damit auf den Erfolg von Temu und Shein bei diesen Zielgruppen.