Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung vor Gericht
Alfons Schuhbeck begann als Koch und baute sich dann ein Firmengeflecht auf. Inzwischen hat er Insolvenz angemeldet und könnte vor Gericht landen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Alfons Schuhbeck ist einer der renommiertesten Köche Deutschlands.
- Nun ist er wegen Steuerhinterziehung angeklagt.
- In finanzielle Schieflage geriet er wegen Umsatzeinbussen in der Gastronomie.
Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck (72) ist wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Das bestätigte sein Sprecher Stephan Heller am Mittwoch. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet.
Die Staatsanwaltschaft München wollte sich unter Verweis auf das Steuergeheimnis nicht dazu äussern. Schuhbecks Sprecher teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «Weitere Aussagen zum Verfahren kann ich Ihnen leider nicht geben.» Schuhbeck will sich nach Angaben Hellers auch nicht zu den Vorwürfen äussern. Wenn die Anklage zugelassen wird, muss der Koch sich in einem Gerichtsverfahren verantworten.
Vor mehr als zwei Jahren waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Alfons Schuhbeck bekannt geworden. In deren Zusammenhang wurden auch seine Geschäftsräume durchsucht. «Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften», sagte der Koch damals. Er stehe «den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort».
Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik. Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht. Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Queen - und immer wieder der FC Bayern München gehörten zu seinen Gästen.
Im Lauf der Zeit baute er ein Firmengeflecht auf. Dazu gehören drei Restaurants, ein Catering-Service, ein Eissalon und Gewürzläden.
Alfons Schuhbeck geriet in finanzielle Schieflage
Im Juli dieses Jahres wurde allerdings bekannt, dass Alfons Schuhbecks Imperium in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er meldete Insolvenz an und begründete das mit ausgebliebenen Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie. «Nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden»; so Schuhbeck damals laut einer Mitteilung, die überschrieben war mit «Das nächste Corona-Opfer».
Bis zuletzt habe er auf die staatlichen Finanzhilfen gehofft und private Gelder in sein Unternehmen gesteckt, liess Schuhbeck damals mitteilen. «Doch jetzt ist Schluss.»
Allerdings hatte Alfons Schuhbeck nach Informationen des Bundesamtes für Justiz (BFJ) seit 2017 keine Geschäftsberichte mehr veröffentlicht. Dies verstösst gegen die im Handelsgesetzbuch für mehrere Arten von Unternehmen vorgeschriebene Offenlegungspflicht. Deshalb leitete die Bonner Behörde Ordnungsgeldverfahren ein, wie das BFJ kurz nach Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens auf Anfrage mitteilte.
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Im Bundesanzeiger fehlten im Sommer die Bilanzen der «Schuhbeck's Holding GmbH & Co. KG» und «Schuhbeck's Partyservice GmbH und Co. KG» für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Deswegen wurden Ordnungsgeldverfahren gegen die Unternehmen eingeleitet, wie das Bundesamt mitteilte.
Das Ordnungsgeld beträgt im Regelfall mindestens 2500 Euro und höchstens 25 000 Euro. Bei Alfons Schuhbeck könnte mittlerweile eine beträchtliche Summe zustande gekommen sein.