Alkoholfreier Biergarten kommt am Oktoberfest nicht in Frage
Alkoholfreies Bier wird immer beliebter – aber auf der Wiesn soll es dennoch keinen rein alkoholfreien Biergarten geben. Denn es gebe eh genug Alternativen.
Alkoholfreie Alternativen zu herkömmlichen Bier liegen im Trend – auch auf dem Münchner Oktoberfest. Doch laut Wiesn-Chef und Wirte-Sprechern ist ein eigener alkoholfreier Biergarten auf dem Festgelände undenkbar.
Die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier habe leicht zugelegt. Sie liege bei etwa vier Prozent, sagte Wiesn-Wirte-Sprecher Peter Inselkammer.
Deutschlandweit lag der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr bei 88 Litern Bier. Knapp 8 Liter davon waren alkoholfrei, wie der Deutsche Brauerbund neulich mitteilte. Alkoholfreies Bier entwickelte sich demnach immer mehr zum Exportschlager – etwa in andere EU-Länder und die USA.
Schweizer greifen häufiger zu alkoholfreiem Bier
Auch in der Schweiz gewann alkoholfreies Bier an Beliebtheit, wird aber deutlich weniger getrunken als alkoholhaltiges Bier. Laut dem Schweizerischen Brauereiverband stieg der Ausstoss im Braujahr 2022/23 um 5,3 Prozent auf zuletzt knapp 280'000 Hektoliter.
Insgesamt wurden 4,57 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt, wie der Brauereiverband zum Abschluss des letzten Braujahres mitteilte.
Alkoholfreier Biergarten? «So a Schmarrn!»
Beim Oktoberfest ist man skeptisch. Einen eigenen Biergarten auf der Wiesn, in dem es ausschliesslich alkoholfreie Getränke gibt: Davon halten Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU), Peter Inselkammer und der zweite Wirtesprecher Christian Schottenhamel nichts. Nahe dem Münchner Hauptbahnhof wurde gerade eben erst ein alkoholfreier Biergarten eröffnet.
«Der bayerische richtige Ausdruck wär: So a Schmarrn!», sagte Schottenhamel. Niemand sei in den Biergärten gezwungen, Alkohol zu trinken.
Und ein alkoholfreies Angebot gebe es ja, sagte Inselkammer. «Die Leute sind letztes Jahr nicht aufs alkoholfreie Bier ausgewichen, sondern eher auf die alkoholfreien anderen Getränke», sagte er über das Konsumverhalten. Der Verkauf von Süssgetränken wie Limonade und Apfelschorle stieg demnach deutlich an.