Angela Merkel: Ukraine-Krieg und diplomatische Lösungen
Altkanzlerin Angela Merkel äussert sich zum Ukraine-Krieg und plädiert für diplomatische Ansätze, während sie die militärische Unterstützung befürwortet.
Angela Merkel hat sich in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner zum Ukraine-Krieg geäussert. Die ehemalige Bundeskanzlerin betonte die Notwendigkeit, Russlands Sieg zu verhindern.
Gleichzeitig rief sie dazu auf, diplomatische Lösungen in Betracht zu ziehen. Merkel unterstrich ihre Unterstützung für die Massnahmen der Bundesregierung zugunsten der Ukraine.
Sie erklärte: «Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen». Die Altkanzlerin bezeichnete den Angriff als «flagrante, völkerrechtswidrige Aktion».
Klare Haltung Merkels
Trotz ihrer klaren Haltung gegen Russlands Vorgehen, plädierte Merkel für einen diplomatischen Ansatz.
Sie betonte, «dass man parallel immer auch diplomatische Lösungen mitdenken muss». Diese müssten jedoch nicht sofort präsentiert werden.
Zeitpunkt für diplomatische Lösungen
Merkel betonte, der richtige Zeitpunkt für diplomatische Schritte müsse gemeinsam festgelegt werden. Sie sagte: «Wann dafür der richtige Zeitpunkt gekommen sei, müssten alle miteinander gemeinsam beraten».
Die Altkanzlerin unterstrich die Bedeutung einer gemeinsamen Entscheidungsfindung. Sie erklärte: «Die Ukraine genauso wie ihre Unterstützer» sollten an diesem Prozess beteiligt sein.
Merkel hob hervor, dass ein militärischer Sieg für die Ukraine nicht einfach zu erreichen sei. Dennoch bekräftigte sie: «Trotzdem unterstütze ich alles, was die Staatengemeinschaft tut, um die Ukraine in eine gute Lage zu versetzen.»
Merkels Rückblick auf ihre Politik
In der Sendung wies Merkel erneut zurück, sich für ihre Russland-Politik zu entschuldigen. Die ehemalige Kanzlerin verteidigte ihre früheren Entscheidungen.
Sie betonte, dass sie nach «reiflicher Prüfung» keine Fehler in ihrer Russland-Politik erkennen könne.
Merkel räumte ein, dass das Ergebnis nicht ihren Wünschen entspricht. Sie sagte: «Das Drama ist, dass es nicht so geendet hat, wie ich es mir gewünscht habe.»
Merkels Sicht auf innenpolitische Entwicklungen
Die Altkanzlerin äusserte sich auch zur innenpolitischen Lage in Deutschland. Sie sprach über das Erstarken der AfD und führte dies teilweise auf die Migrationspolitik zurück.
Merkel gab zu, dass die AfD aufgrund der hohen Zahl von Migranten 2015 «durchaus stärker geworden» sei. Sie wies jedoch darauf hin, dass die Partei bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt bei etwa 11 Prozent lag.
Die ehemalige Kanzlerin betonte die Notwendigkeit, dass demokratische Parteien Lösungen präsentieren. Sie warnte davor, die «Agenda und Rhetorik der AfD» zu übernehmen.