Anschlag in Magdeburg: AfD instrumentalisiert Tragödie
Alice Weidel besucht Anschlagsort und kritisiert Regierung. Experten warnen vor politischer Instrumentalisierung. Zahl der Verletzten steigt auf 235.
Am dritten Tag nach dem verheerenden Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt rückt die politische Aufarbeitung in den Fokus. Die AfD nutzt die Tragödie für ihre Zwecke.
Laut «MDR» forderte AfD-Chefin Alice Weidel bei einer Kundgebung in Magdeburg «echte Aufklärung». Sie betonte, es gehe um «die Lehren aus dieser Wahnsinnstat».
Warnung vor Instrumentalisierung
Weidel kritisierte scharf: «Wer die Bürger des Landes verachtet – ja tötet – das ihm Asyl gewährt, wer alles verachtet, wofür wir stehen, was wir lieben, der gehört nicht zu uns».
Rund 3500 Menschen folgten dem AfD-Aufruf. Experten mahnen zur Vorsicht. Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober warnt laut «Welt» vor politischer Inszenierung bei Trauerbesuchen.
«Es nimmt der Anteilnahme Glaubwürdigkeit, wenn sie mit politischen Forderungen verbunden wird», zitiert das «Welt» den Beauftragten. Er plädiert für Zurückhaltung.
Politikwissenschaftler Oliver Lemke sieht die Debatte kritisch. Gemäss einem Video des «Welt Nachrichtensenders» warnt er vor reflexhaften Schuldzuweisungen und fordert sachliche Analysen.
Neue Details zum Täter
Unterdessen werden weitere Details zum mutmasslichen Täter bekannt. Es handelt sich um einen 50-jährigen Arzt aus Saudi-Arabien.
Wie «ZDF» berichtet, lebt er seit 2006 in Deutschland. Er soll sich zuletzt radikalisiert haben – als Islamhasser mit AfD-Sympathien.
Die Polizei hatte den Mann laut «MDR» bereits vor Monaten kontaktiert. Eine persönliche Ansprache sei jedoch nicht erfolgt.
Anschlag in Magdeburg: Steigende Opferzahlen
Die Zahl der Verletzten ist weiter gestiegen. Laut Staatsanwaltschaft liegt sie nun bei bis zu 235, wie die «Tagesschau» meldet.
Bisher war von 200 Verletzten die Rede. Die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei fünf, darunter ein neunjähriger Junge.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der mutmassliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird fünffacher Mord vorgeworfen.