Anwalt von Terrorverdächtigem: «Mein Mandant erwartet ein Kind»
Einer der Terrorverdächtigen von Wien ist ein 17-jähriger Gerüstbauer. Sein Anwalt meint nun, sein Mandant werde Vater – da werde er kaum das Stadion sprengen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 17-Jähriger soll in das geplante Attentat am Taylor-Swift-Konzert verwickelt sein.
- Sein Anwalt sagt, sein Mandant habe «wohl nicht» geplant, das Stadion zu sprengen.
- Denn er und seine Freundin würden ein Kind erwarten.
Anfang August wurde ein Anschlag auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien (Ö) vereitelt. Diese Woche erklärte der Vizedirektor der CIA: Die Attentäter hatten geplant, «Zehntausende Menschen» zu töten.
Die drei Terrorverdächtigen im Alter von 19, 18 und 17 Jahren sitzen weiterhin in Untersuchungshaft. Und ihre Anwälte zeigen sich über die Anschuldigungen und die Angaben der CIA empört, wie die «Kronen Zeitung» berichtet.
Die geplanten Opferzahlen seien «bizarr», so Werner Tomanek, der Anwalt des 19-jährigen mutmasslichen Haupttäters. «In den USA ist halt alles grösser. Aber mein Mandant ist sicher kein Topterrorist.»
Nikolaus Rast, der Anwalt des 17-Jährigen, der als Gerüstbauer der Konzertbühne beschäftigt war, bezeichnet die Terrorbeteiligungsvorwürfe gar als «lächerlich»: Denn sein Mandant und seine Freundin würden ein Kind erwarten.
«Sie ist im dritten Monat schwanger. Da wird mein Mandant wohl nicht planen, das Ernst-Happel-Stadion in die Luft zu sprengen», meint er. Der 17-Jährige streitet jede Beteiligung an dem geplanten Attentat ab.
Auch dafür, dass er ein berüchtigtes islamisches Gebetshaus besuchte, hat der Anwalt eine Erklärung: «Die Moschee in Wien hat er nur besucht, weil seine Freundin praktisch daneben wohnt.»
Hauptverdächtiger soll 17-Jährigen gewarnt haben
Der Jugendliche behauptet, einfach Pech gehabt zu haben, dass der Staatsschutz ihn ins Visier genommen hat. Doch die Direktion Staatsschutz- und Nachrichtendienst hat Hinweise darauf, dass er von den Anschlagsplänen des 19-Jährigen wusste. Er soll den 17-Jährigen nämlich davor gewarnt haben, beim ersten der drei Konzerte von Taylor Swift im Stadion zu sein.
Doch auch der Anwalt des Hauptverdächtigen liefert Ausreden für seinen Mandanten: «Die Mülltonne, in die er die angeblichen Reste vom Bombenbau weggeworfen hat, ist für Bioabfall und war nicht verschlossen.» Die FFP2-Maske und die Handschuhe habe er aus Ekel vor Maden getragen.
Und weiter: «Das Wasserstoffperoxid gibt es in jedem Drogeriemarkt, schwefelhaltige Säure im Abflussreiniger hat der Bipa.» Tomanek kündigt auch weitere «Enthüllungen» an – «die sicher auch die Swift-Fans interessieren».