iPhone: Apple blockiert gewisse Nacktfotos nun auch in Europa

Anissa Perumbuli
Anissa Perumbuli

USA,

Apple lanciert seine Anti-Kinderpornografie-Funktion nun auch in Europa. Ob und wann die Funktion hierzulande auf das iPhone kommt, ist unklar.

apple iphone
Apple will durch das Feature für das iPhone Kinder vor Missbrauch schützen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple führt eine neue Kinderschutzfunktion in Grossbritannien ein.
  • Über die Familienfreigabe kann eine Warnung aktiviert werden.
  • Diese verwischt «explizit sexuelle» Fotos. Kindern werden Hilfeoptionen angeboten.

Nach einigen Monaten Verzögerung führt Apple eine neue Funktion für den Jugendschutz ein. Bei der «Nachrichten»-App auf dem iPhone und anderen Geräten mit dem Apple-Betriebssystem iOS wird ein Nacktfoto-Filter eingeführt.

Ziel ist, Kindermissbrauch vorzubeugen, wie der «Spiegel» berichtet. So werden Fotos, auf denen Nacktheit zu sehen ist, verpixelt.

apple
Apple führt den Kinderpornografie-Filter jetzt auch in Grossbritannien ein. - Twitter /@verge

iPhone blockt explizite Fotos

Apple will somit Kinder und Jugendliche einerseits davor schützen, unfreiwillig explizite Fotos zugesendet zu bekommen. Andererseits soll verhindert werden, dass von Kindern verlangt wird, solche Bilder von sich selbst zu machen und zu versenden.

Unter «Nacktheit» ordnet die Künstliche Intelligenz von Apple «explizit sexuelle Fotos» ein. Die Warnung kann aktiviert werden, wenn Eltern das Gerät ihres Kindes über die Familienfreigabe verwalten. Wenn ein entsprechendes Foto auf der App «iMessage», der Nachrichten-App für SMS, erscheint, wird es zunächst verschwommen.

Apple und Eltern werden nicht über Nacktfotos informiert

Das Kind kann dann aus verschiedenen Massnahme-Möglichkeiten auswählen: Es kann beispielsweise den Kontakt blockieren oder Dritte informieren. Denn: Die Kontrolle verläuft lokal auf dem Gerät. Das bedeutet, dass weder Apple noch die Eltern direkt über Nacktfotos informiert werden.

Apple Logo
Ein Apple Logo ziert ein Geschäft. - dpa

Dies unterscheidet sich von den ursprünglichen Plänen. In einer ersten Version ging noch eine automatische Benachrichtigung an die Erziehungsberechtigten. Doch Kritiker hatten sich gegen die Einführung der Funktion gewehrt. Die Begründung war, dass man so bi- oder homosexuelle Kinder vor einem unfreiwilligen Outing schützt.

Nachdem die Funktion seit Dezember in den USA eingeführt wurde, wird sie auch «in den nächsten Wochen» in Grossbritannien umgesetzt. Dies bestätigt der Hersteller des iPhone.

Im Laufe des Jahres werden nebst Kanada und Neuseeland weitere Länder folgen. Ob jedoch die Schweiz oder EU-Nachbarländer auch dazugehören, ist vorerst ungewiss. Der Konzern hatte im Sommer 2021 zwei weitere Massnahmen gegen Kinderpornografie angekündigt, diese werden zunächst wegen Protesten nicht umgesetzt.

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