Ärzte ohne Grenzen retten 190 Mittelmeer-Migranten aus Seenot
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat im Mittelmeer 190 Bootsmigranten aus Seenot gerettet. Das Schiff darf in Bari (I) anlegen.
Das Wichtigste in Kürze
- 190 Migranten wurden im Mittelmeer aus Seenot gerettet.
- Das teilt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Freitag mit.
Die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben 190 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet, darunter mehrere unbegleitete Minderjährige. Das teilte die Organisation am Freitag mit.
Die Menschen waren demnach auf einem Holzboot unterwegs, das in der Nacht zum Freitag zunächst von der Crew des Seenotretterschiffs «Louise Michel» gesichtet worden war.
Die Helfer versorgten die Menschen mit Schwimmwesten, bevor sie alle an Bord des Schiffs «Geo Barents» von Ärzte ohne Grenzen geholt wurden, wie der deutsche Verein Louise Michel mitteilte.
Schiff darf in Bari anlegen
Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff laut Ärzte ohne Grenzen die Stadt Bari an der Adriaküste als Hafen zum Anlegen zu. Die Crew der «Geo Barents» rechnete mit einer zweitägigen Überfahrt dorthin. Das Schiff befinde sich rund 1100 Kilometer entfernt von der süditalienischen Stadt in der Region Apulien.
Ende Februar wurde die «Geo Barents» nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen von den italienischen Behörden vorübergehend festgesetzt. Die Festsetzung galt demnach für 20 Tage, ausserdem wurde ein Bussgeld von 10 000 Euro verhängt. Die Hafenbehörde warf der Organisation vor, bei einem vergangenen Rettungseinsatz nicht alle erbetenen Informationen geliefert zu haben. Die Rechtsregierung Italiens verschärfte das Vorgehen gegen private Seenotretter mit neuen Massnahmen, die ebensolche Festsetzungen sowie Bussgelder vorsehen.