Israel-Gaza-Krieg

Autor zu Israel-Krieg: «Muslime, warum feiert ihr Mord an Juden?»

Alexander König
Alexander König

Deutschland,

Am Wochenende starteten die Hamas einen Israel-Krieg. In der Folge gab es in Europa Unterstützungsbekundungen – ein jüdischer Autor übt Kritik.

00:00 / 00:00

Auch in Europa sorgt der Israel-Konflikt für hitzige Stimmung. - Twitter/ @visegrad24 & Twitter/ @CLeiserfluss

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Angriff der Hamas auf Israel solidarisieren sich viele mit dem Land.
  • Einige Muslime befürworten jedoch das Vorgehen der Islamisten.
  • Nun kritisiert ein jüdischer Journalist diese Solidarität aufs Schärfste.

Der Israel-Krieg erschüttert die Welt – doch er spaltet auch. Während sich im Zuge der Gräueltaten der Hamas die meisten Menschen mit Israel solidarisieren, differenzieren andere: Auch Israel sei in die Pflicht zu nehmen. Schliesslich bombardiere das Land den Gazastreifen seit längerem und nehme tote Zivilisten in Kauf.

Wieder andere stellen sich sogar hinter die islamistische Hamas. Das erschüttert den deutschen jüdischen Journalisten Philip Peyman Engel.

Der Chefredaktor der «Jüdischen Allgemeinen» stellt deshalb in einem Beitrag die vorwurfsvolle Frage: «Muslime in Deutschland, warum feiert ihr den Mord an Juden

Frau zu Israel-Krieg: «Finde das gut!»

Für Peyman Engel ist klar: «Wer glaubt, dass ausschliesslich die israelischen Juden von diesem barbarischen Terror betroffen sind, der irrt gewaltig.»

Das begründet der Autor mit mehreren Vorfällen, die sich nach dem Überraschungsangriff der Hamas im Westen abgespielt haben. Ein Beispiel, das er nennt: Als der Sender NDR eine Hamburgerin mit Kopftuch fragte, was sie über die Situation in Israel denke. «Breites Grinsen in die Kamera, ihre Antwort: ‹Ich finde das gut.›»

Zu reden gab zuletzt auch ein Vorfall in Grossbritannien. Ein Video zeigt, wie zwei Frauen «Für Palästina!» schreien, während sie Poster von der Wand reissen. Poster, die Bilder von Israelis zeigen, die von den Hamas entführt wurden.

Sohn durfte jüdische Kita «aus Sicherheitsgründen» nicht verlassen

Auf der ganzen Welt gehen zudem Muslime auf die Strasse und tun ihre Solidarität mit Palästina kund. Den Protesten vorangegangen war ein Aufruf der Hamas.

Die angespannte Stimmung bekam auch er selbst zu spüren, berichtet Peyman Engel. Sein eigener Sohn, gerade mal zwei Jahre alt, durfte seine jüdische Kita «aus Sicherheitsgründen» einen ganzen Tag lang nicht verlassen.

«Bislang war ich davon überzeugt, dass die Mehrheit der Muslime Gewalt gegen Juden verurteilt», schreibt er. Das glaube er nun nicht mehr.

Muslime warnen vor Hamas-Manipulation im Israel-Krieg

Es gibt aber auch zahlreiche Muslime, die zu Solidarität mit den Juden im Israel-Krieg aufrufen. So sagte etwa der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Gökay Sofuoglu: «Halten Sie sich von der Manipulation der Hamas fern, diese schadet den Muslimen in aller Welt!»

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Israel-Krieg?

Er appelliert an alle Muslime in Deutschland, «sich nicht von der Hamas instrumentalisieren zu lassen.»

Umgekehrt rufen einige Juden dazu auf, die palästinensische Zivilbevölkerung und die Hamas nicht in einen Topf zu werfen. Auf X kursieren beispielsweise Videos von jüdischen Orthodoxen in Jerusalem, die palästinensische Zivilisten unterstützen.

Kommentare

User #4442 (nicht angemeldet)

Die besetzten Gebiete müssen zurück geben werden.

User #3243 (nicht angemeldet)

@ 4365 Genau so ist es!

Weiterlesen

Nahostkonflikt
365 Interaktionen
t
276 Interaktionen

Mehr Israel-Gaza-Krieg

Katar
2 Interaktionen
Sinwar Israel-Gaza-Krieg
86 Interaktionen
Sinwar Israel-Gaza-Krieg
33 Interaktionen