BBC: Vorwürfe der sexuellen Ausbeutung gegen Ex-A&F-Chef Jeffries
Der ehemalige Chef des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch, Mike Jeffries, und sein Partner wurden angeklagt, mehrere Männer sexuell ausgebeutet zu haben.
Mehrere Männer werfen dem Ex-Chef des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch und dessen Partner vor, sie auf Veranstaltungen sexuell ausgebeutet zu haben. Juristische Schritte wurden bisher nicht eingeleitet. Das Paar äusserte sich nicht zu dem BBC-Bericht.
Nach Recherchen der BBC nutzten Michael «Mike» Jeffries und sein Partner einen Mittelsmann, um junge Männer für sich zu finden. Acht Männer sagten dem Sender, sie hätten an solchen Veranstaltungen teilgenommen. Einige gaben an, sie seien dabei ausgebeutet oder misshandelt worden.
Das Unternehmen, das auch die Marke Hollister vertreibt und früher unter anderem mit anzüglicher Werbung punktete, zeigte sich in einer Stellungnahme «entsetzt und angewidert». Jeffries hatte den Konzern 2014 verlassen. Der heute 79-Jährige hatte in der Vergangenheit mit Aussagen, wonach er nur «coole, gut aussehende Leute» als Kunden wolle, für ein kontroverses Image gesorgt.
Geht es um Sexhandel?
Der mutmassliche «Vermittler» des Paares wies die Vorwürfe zurück. Die betroffenen Männer hätten gewusst, auf was sie sich einliessen, sagte er der BBC. Wie der Sender weiter berichtete, fordern zwei frühere US-Staatsanwälte nach Durchsicht von Dokumenten und Aussagen eine Untersuchung, um festzustellen, ob Anklage erhoben werden kann.
Nach US-Recht gilt es als Sexhandel («sex trafficking»), wenn ein Erwachsener durch Gewalt, Betrug oder Nötigung dazu gebracht wird, gegen Geld in einen anderen Staat oder ein anderes Land zu reisen, um dort Sex zu haben.