Bestimmte Tattoofarben seit Dienstag in der EU verboten
Seit Dienstag gilt in der EU ein Verbot bestimmter Pigmente für Tattoofarben.
Das Wichtigste in Kürze
- Tattoobranche warnt vor fehlenden Alternativen.
Die Beschränkung betrifft krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsschädigende Stoffe, in Kosmetika verbotene Chemikalien sowie «einige Pigmente», wie die Europäische Kommission am Dienstag mitteilte. Die Verordnung, auf die sich die 27 Mitgliedstaaten vor rund eineinhalb Jahren geeinigt hatten, gilt für die gesamte EU sowie für Importe aus anderen Ländern.
Für die jetzt verbotenen Inhaltsstoffe seien «sichere Alternativen auf dem Markt», erklärte die EU-Kommission. «In den Fällen, in denen es derzeit keine Ersatzstoffe gibt, gibt es eine Schonfrist, sodass die Industrie Zeit hat, alternative Lösungen zu suchen», betonte ein Kommissionssprecher.
Die zwei wichtigsten Stoffe für Tattoofarben, für die es derzeit keinen Ersatz gibt, sind die in vielen Mischfarben verwendeten Pigmente Blue 15 und Green 7. Der Verband Deutsche organisierte Tätowierer sowie weitere Kritiker aus der Branche warnten, dass ein Verbot der beiden Pigmente zum Wegfall eines Grossteils der derzeit erhältlichen Farben führe.
Die Europäische Chemikalienagentur (Echa) betonte, dass Tattoofarben und Permanent-Makeup chemische Mischungen enthalten, die «Hautallergien und andere schwerere Gesundheitsfolgen wie genetische Mutationen und Krebs» auslösen können.
Nach Angaben der Kommission sind schätzungsweise zwölf Prozent der Europäer tätowiert. Tattoofarben bestehen aus Farbpigmenten und einer Trägerflüssigkeit, die üblicherweise Löse- und Verdickungsmittel sowie Konservierungsstoffe enthält.