Brexit: Briten und Norweger streiten nach EU-Austritt um Fisch
Der Brexit sorgt für Spannungen zwischen britischen und norwegischen Fischern. Grund sind von Norwegen abwandernde Heringe und Makrelen.
Das Wichtigste in Kürze
- Norwegen und Grossbritannien streiten sich um Heringe und Makrelen.
- Gespräche der beiden Staaten zum Zugang zu Küstengewässern des anderen sind gescheitert.
- Norwegische Fischer wollen nun möglichst viele zu den Briten abwandernde Fische fangen.
Der Brexit führt einem Bericht zufolge zu einem Wettlauf um Heringe und Makrelen zwischen Norwegen und Grossbritannien. Hintergrund ist demnach das Scheitern der Gespräche zwischen London und Oslo zum Zugang zu Küstengewässern des jeweils anderen im Frühjahr. Die beiden Fischarten wandern im September in britische Gewässer ab.
Deswegen versuchten nun norwegische Fischer, so viel wie möglich im August zu fangen, obwohl die Fische eigentlich zu jung seien. Das berichtete der norwegische Sender NRK am Montag. Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen bedauerte die Entwicklung. Sie sei «eine indirekte Folge» des EU-Austritts Grossbritanniens, berichtete NRK.
Grossbritannien hat mit dem Brexit auch die Gemeinsame Fischereipolitik der EU verlassen. Damit wollte die Regierung in London nach eigenen Angaben die einheimische Fischwirtschaft beleben. Auch sollte der Zugang für europäische Fischer in britische Gewässer erschwert werden.
Möglicher Bumerang nach Brexit
Doch für britische Fischer stellt sich das immer mehr als Bumerang heraus. Ein Problem ist, dass die um die britische Küste gefangenen Fische im Vereinigten Königreich grösstenteils nicht auf der Speisekarte stehen. Stattdessen werden sie in die EU exportiert – das wird nun durch Handelsbarrieren erschwert.
Gleichzeitig hat London durch den EU-Austritt auch gemeinsame Abkommen über den Zugang zu Gewässern Norwegens und anderer Länder verlassen. Dort werden ein Grossteil der für Fish and Chips verwendeten Arten wie Kabeljau und Schellfisch gefangen.