Brexit-Deal: EU und Grossbritannien einig über Austrittsvertrag

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Grossbritannien,

EU und Grossbritannien sollen bei den Brexit-Verhandlungen zu einer Einigung gekommen sein.

Brexit
In Brüssel wurden die Staats- und Regierungschefs der EU zum Gipfel erwartet. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien und die EU haben einen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen erzielt.
  • Dies teilte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit.
  • Die nordirische DUP und die Labour-Partei lehnen das Abkommen ab.

Unmittelbar vor dem EU-Gipfel haben Grossbritannien und die Europäische Union einen Durchbruch im Brexit-Streit erzielt. Dies teilte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag auf Twitter mit.

Damit steigen die Chancen, dass beim Gipfel ein Austrittsabkommen zustande kommt und der britische EU-Austritt geregelt vollzogen werden kann. Doch wartet auch danach noch eine entscheidende Hürde: Das britische Parlament müsste die Vereinbarung mittragen.

Juncker empfahl den Staats- und Regierungschefs, das Abkommen bei dem am Nachmittag beginnenden Spitzentreffen mitzutragen. «Es ist eine faire und ausgewogene Vereinbarung für die EU und Grossbritannien und es steht für unseren Einsatz, Lösungen zu finden», schrieb er auf Twitter.

DUP und Labour stellen sich gegen Abkommen

Die nordirisch-protestantische DUP hat der BBC zufolge einem Brexit-Abkommen noch nicht zugestimmt. Eine Mitteilung vom Morgen gelte weiterhin, trotz Beteuerungen aus Brüssel und London, dass eine Einigung stattgefunden habe, berichtete die BBC unter Berufung auf DUP-Kreise am Donnerstag.

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Jeremy Corbyn, Chef der Labour Party, ist zu Neuwahlen bereit. (Archivbild) - AFP

Auch der Chef der grössten britischen Oppositionspartei, Jeremy Corbyn, lehnt das neue Brexit-Abkommen ab. Das Parlament solle das Abkommen, das Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelt hat, zurückweisen, teilte der Labour-Chef am Donnerstag mit.

«Es scheint, dass der Premierminister einen noch schlechteren Deal verhandelt hat als Theresa May», sagte Corbyn weiter.

Boris Johnson freut sich über «grossartigen Deal»

Der britische Premier Boris Johnson zeigt sich auf Twitter begeistert: «Wir haben einen grossartigen, neuen Deal, der die Kontrolle zurückbringt. Das Parlament sollte am Samstag den Brexit durchführen, damit wir uns anderen Prioritäten widmen können.»

Premierminister Boris Johnson will sein Land zu Halloween, am 31. Oktober, aus der Staatengemeinschaft führen. Wiederholt hatte er Brüssel mit einem ungeregelten Brexit gedroht. Für den Fall hatten Experten chaotische Verhältnisse für die Wirtschaft und zahlreiche andere Lebensbereiche vorhergesagt.

Streitpunkt: Garantieklausel für eine offene Grenze

Seit Tagen verhandelten beide Seiten über Änderungen an dem Austrittsvertrag, den die damalige Premierministerin Theresa May 2018 noch mit Brüssel vereinbart hatte. Ihr Nachfolger Johnson verlangte Änderungen, weil er eine zu enge Bindung an die EU fürchtete.

Brexit Debatte im Unterhaus
Boris Johnson (l), Premierminister von Grossbritannien, spricht während seiner ersten Fragerunde im britischen Parlament. - dpa

Streitpunkt war die enthaltene Garantieklausel für eine offene Grenze zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland, der sogenannte Backstop. Johnson wollte ihn unbedingt streichen. Nach langem Hin und Her hat man eine Alternative gefunden. Nun wird mit Spannung erwartet, ob das britische Unterhaus dem Deal zustimmt. Die Debatte darüber ist für Samstag angesetzt.

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