Britische Wirtschaft wächst im Sommer kräftig
Das Britische Bruttoinlandprodukt wuchs gegenüber dem Vorjahr zwischen Juli und September um 0,6 Prozent. Der Brexit lässt jedoch die Investitionen zurückgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,6 Prozent zu.
- Wegen des Brexits wurden die Investitionen aber zurückgefahren.
Die britische Wirtschaft ist im Sommer kräftig gewachsen, auch wenn ihr zuletzt die Puste ausging. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte von Juli bis September um 0,6 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt (ONS) am Freitag mitteilte.
Experten hatten exakt damit gerechnet. Doch ist der Zuwachs hauptsächlich auf die starke Entwicklung im Hochsommer zurückzuführen, da die Wirtschaft im September überraschend auf der Stelle trat.
Abebbendes Wachstum
Bei heissem Wetter sass vielen Briten das Geld locker, das sie in Pubs und bei Restaurant-Besuchen ausgaben und so den Konsum ankurbelten. Auch der Aussenhandel erwies sich als Wachstumstreiber.
Doch wirft der näher rückende Brexit bereits seine Schatten voraus: Die Investitionen wurden so schnell zurückgefahren wie seit Anfang 2016 nicht mehr. Jüngste Umfragen im Oktober lassen zudem darauf schliessen, dass das Wachstum abebben wird. Die Bank of England geht für die letzten drei Monate des Jahres nur noch von einem BIP-Plus von 0,3 Prozent aus.
Der britische Notenbankchef Mark Carney sprach jüngst von einem Zustand «annähernd maximaler Unsicherheit», mit dem die Unternehmen auf der Insel konfrontiert seien. Dass die Firmen daher sehr vorsichtig vorgingen, sei verständlich. Grossbritannien will die EU Ende März 2019 verlassen. Die Umstände des Austritts sind jedoch noch immer ungeklärt.