Brüssel-Attentäter (†45) arbeitete wohl allein – Warnstufe abgesetzt

Die Terrorattacke in Brüssel vom Montagabend erschüttert die ganze Welt. Nun ist klar: Der Täter hat wohl alleine gehandelt.

Abdesalem Lassoued
Einen Tag nach der Tat erschoss die Polizei den 45-jährigen Täter. - X

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Terrorattacke in Brüssel verloren zwei Menschen ihr Leben.
  • Beim Täter handelt es sich um kein unbeschriebenes Blatt.
  • Die Polizei geht aber davon aus, dass er alleine handelte.
  • Deshalb wurde die Terror-Warnstufe nun wieder herabgesetzt.

Am Montagabend ereignet sich in Belgiens Hauptstadt kurz vor dem Länderspiel Belgien gegen Schweden eine tödliche Terror-Attacke. Daraufhin wurde in Brüssel die höchste Terror-Warnstufe 4 ausgerufen. Nun hat die Polizei diese wieder hinabgesetzt.

Denn inzwischen scheint klar: Abdeslam Lassoued (†45) handelte wohl alleine. Man gehe derzeit nicht von einem Netzwerk, sondern einem Einzeltäter aus, teilte Premierminister Alexander De Croo am Dienstag mit.

Beim Angriff am Montag schoss Lassoued mit einem Sturmgewehr auf mehrere Menschen. Berichten zufolge schreit er dabei «Allahu Akbar». Zwei Schweden, einer davon auch in der Schweiz wohnhaft, sterben. Ein Taxi-Fahrer kommt mit Verletzungen davon, ist inzwischen ausser Lebensgefahr.

Am Dienstagmorgen wird der Täter in einem Café gesichtet. Nach einer Meldung trifft die Polizei ein, die den bewaffneten Terroristen erschiesst.

Ein Wiederbelebungsversuch bleibt erfolglos. Im Spital erliegt der Mann seinen Verletzungen. Gleichzeitig wird klar, dass der Mann eine Waffe auf sich trägt.

Terrorist war der Polizei bekannt

Doch was wissen wir über den Haupttäter?

Lassoued ist ein Tunesier, der im November 2019 Asyl in Belgien beantragt hatte. Im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit war er der Polizei bereits zuvor aufgefallen.

Im Oktober 2020 erhielt Lassoued einen negativen Asylbescheid, verschwand jedoch vom Radar der Behörden. Dies teilte die belgische Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, mit.

Befürchten Sie eine Zunahme der Terror-Gefahr in der Schweiz?

Schon im Juli 2016 wurden von einer ausländischen Polizeibehörde unbestätigte Informationen übermittelt: Demnach habe der Mann ein radikalisiertes Profil und wolle in ein Konfliktgebiet in den Dschihad ziehen. Die Informationen wurden überprüft, blieben jedoch ohne Ergebnis.

Motiv für Terrorattacke in Brüssel unbekannt

Die genauen Motive für die Tat liegen noch im Dunkeln, auch wenn Regierung und Staatsanwaltschaft sehr klar von Terror sprechen. In sozialen Netzwerken wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft ein Beitrag geteilt: Dieser zeigt eine Person, die sich als der Angreifer ausgibt.

Sie behauptet, von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) inspiriert zu sein. Zudem kursierte im Internet vielfach ein Video, das die Tat zeigen soll.

Ein Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas wird nicht ausgeschlossen.

Auch die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer könnte nach Angaben der Bundesstaatsanwaltschaft eine Motivation für die Tat gewesen sein. In diesem Jahr hatten Menschen in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt. Damit wurden wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst.

Aufgrund der Attacke wurde noch am Montagabend die höchste Terrorwarnstufe für Brüssel ausgerufen. Im Rest des Landes wurde sie auf die zweithöchste Stufe gesetzt.

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