Corona-Papst warnt vor Infektion mit Coronavirus nach Impfung
Eine Infektion mit dem Coronavirus nach er Impfung verbessere zwar die Immunität, doch sie berge auch Risiken, warnt SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Lauterbach bestätigt, dass eine Infektion nach der Impfung die Immunität verbessert.
- Er rät aber von diesem Weg ab – die Gefahren seien zu gross.
- So bestehe auch für Geimpfte das Risiko eines schweren Verlaufs oder von Long Covid.
Den grössten Schutz vor dem Coronavirus erlange man, indem man sich nach der Impfung infiziere. Dies sagte Virologe Christian Drosten in seinem NDR-Podcast. Durch wiederkehrende Kontakte mit dem Virus entstehe auf Dauer eine robustere Infektionsimmunität. Könnte er wählen, so würde Drosten zuerst eine Impfimmunität erlangen und sich danach einige Male infizieren.
Dass auf diesem Weg eine bessere Immunität entstehe, bestätigt auch Karl Lauterbach. «Eine Infektion rundet die Immunität nach einer doppelten Impfung ab», sagt der SPD-Gesundheitspolitiker gegenüber der «Funke Mediengruppe». Trotzdem warnt er: «Ich würde niemandem empfehlen, sich freiwillig zu infizieren oder eine Ansteckung auch nur zu riskieren.» Dafür nennt er drei Gründe.
Auch nach der Impfung bestehe das Risiko, mit einem schweren Verlauf in ein Spital zu kommen. Die Schweiz verzeichnet bislang 175 hospitalisierte, vollständig geimpfte Personen wegen des Coronavirus.
Eine zweite grosse Gefahr für geimpfte Personen, die sich infizieren, sind laut Lauterbach die Langzeitfolgen. Diese können auch nach einem milden oder gar asymptomatischen Verlauf auftreten. Gemäss einer Schätzung der Task Force von August leiden rund 200'000 Personen in der Schweiz an Long Covid.
Als dritten Punkt, der gegen eine freiwillige Infektion zur Verbesserung der Immunität spricht, nennt Lauterbach das Risiko für Ungeimpfte: «Eine solche Praxis vergrössert die Gefahr für alle Ungeimpften auf eine riskante Art und Weise.»