Coronavirus: 45'000 Impfgegner stehen vor Suspendierung
In Italien stehen 45'000 Mitarbeiter des Gesundheitswesen vor der Suspendierung, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- 45'000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens verzichten in Italien auf die Corona-Impfung.
- Ihnen droht wegen eines Gesetzes nun der Zwangsurlaub bis Ende Jahr ohne Gehalt.
Das italienische Parlament hatte im Mai ein Gesetz zur Einführung einer Impfflicht für Gesundheitspersonal verabschiedet. Regionen und autonome Provinzen müssen demnach den lokalen Gesundheitsbehörden nicht geimpftes Personal melden.
Die gemeldeten Personen haben dann fünf Tage Zeit, darzulegen, warum eine Ausnahme von der Impfpflicht beantragt wird. Die gibt es nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Beispielsweise wenn die Impfung nachweislich eine gesundheitliche Gefahr für die betreffende Person darstellen könnte.
Die nicht geimpften Mitarbeiter des Gesundheitswesen müssen schliesslich Aufgaben ohne direkten Kontakt zu Patienten oder Kunden übernehmen. Ist dies aber nicht möglich, können die Verweigerer vom Dienst suspendiert werden. Und zwar so lange, bis die nationale Impfkampagne in Italien abgeschlossen ist. Das heisst: Zwangsurlaub für Impfverweigerer ohne Gehalt bis Jahresende.
Coronavirus: 45'000 Mitarbeiter droht die Suspendierung
Insgesamt weigern sich derzeit rund 45'000 Mitarbeiter des italienischen Gesundheitswesen gegen das Coronavirus geimpft zu werden. Dazu gehören etwa Ärzte in Spitälern, Ärzte mit einer eigenen Praxis, Krankenpfleger und Sanitäter, aber auch Psychologen und Apotheker.
Der Prozentsatz der kritischen Ärzte liegt dabei laut der Ärztekammer des Landes lediglich bei 0,2 Prozent. Um einiges höher liegt etwa der Prozentsatz der Sanitäter mit 2,3 Prozent.
Bei den Sanitätern gibt es auch starke regionale Unterschiede: So arbeiten die meisten nicht geimpften Ersthilfe-Mediziner in der Region Emilia Romagna, im Norden des Landes. Hier zählen insgesamt 7 Prozent der Sanitäter zu den Impfverweigern.