Coronavirus: Irland mit Teil-Lockdown, Wales versucht Circuitbreak
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag beginnt in Irland der zweite Lockdown.
- Wales und die Lombardei setzen auf einen Kurz-Lockdown von zwei Wochen.
- Auch die Schweiz diskutiert einen Mini-Lockdown.
Der Countdown läuft: In wenigen Stunden geht Irland in einen sechswöchigen Teil-Lockdown. Ab Donnerstag gilt landesweit eine Ausgangssperre.
Es dürfen nur noch unverzichtbare Geschäfte wie etwa Supermärkte Kunden bedienen. Und wer kann, muss von zu Hause aus arbeiten. Treffen mit anderen Haushalten zu Hause oder selbst im heimischen Garten sind untersagt.
Schulen und Kindergärten bleiben während des Teil-Lockdowns auf. Und weiterhin dürfen die Iren Sport im Freien machen. Allerdings nur im Radius von fünf Kilometern um ihren Wohnort.
Pubs, Restaurants und Cafés können zumindest Lieferdienste anbieten. Kontakte etwa zur Unterstützung von Alleinerziehenden und Senioren zwischen zwei Haushalten sind erlaubt.
Auch Hochzeiten sind mit bis zu 25 Gästen noch gestattet. Das Baugewerbe soll weiter seiner Arbeit nachgehen. Der öffentliche Verkehr wird auf 25 Prozent reduziert.
Mini-Lockdown wegen Coronavirus in der Lombardei und Wales
Ebenfalls ab Donnerstag in einen Mini-Lockdown geht die Region Lombardei in Italien. In der Provinz müssen die Bewohner ab 23 Uhr bis 5 Uhr früh zu Hause bleiben.
Diese Massnahme im Kampf gegen das Coronavirus gilt bis zum 13. November. Ähnliche Massnahmen sollen in der Provinz Kampanien, zu der die Stadt Neapel gehört, ab Freitagabend gelten.
Bereits am Sonntag hatte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte eine landesweite Sperrstunde ab Mitternacht für Bars und Restaurants verfügt. Maximal sechs Gäste dürfen noch pro Tisch in den Lokalen sitzen. Ab 18 Uhr werden keine stehenden Gäste mehr bedient.
Und auch Wales will am Freitag in einen zweiwöchigen Lockdown, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Auch soll so einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung verhindert werden. Ab Freitag 18 Uhr tritt der Kurz-Lockdown in Kraft.
Ausgenommen von den harten Einschränkungen wie Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren seien nur Mitarbeiter absolut notwendiger Einrichtungen. Wer kann, muss zu Hause arbeiten. Freizeitaktivitäten und Tourismus sind untersagt, Pubs und Restaurants bleiben zu. Auch Treffen verschiedener Haushalte sind drinnen wie draussen verboten.
Circuitbreak auch in der Schweiz?
Gemäss Stefan Kuster, Leiter übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, prüfe auch der Bund das Szenario Mini-Lockdown. Kuster zeigt sich aber zurückhaltend.
Anders sieht dies Epidemiologin Nicola Low. «Wenn sich die Zahlen weiter in diese Richtung entwickeln, brauchen wir vielleicht einen Lockdown.» Dies erklärt das Mitglied der Covid-Taskforce des Bundes gegenüber SRF. Darum wäre es «sinnvoll, einen solchen ‹Circuitbreaker-Lockdown› vorzubereiten».