Coronavirus: Omikron ist dominierende Variante in England
In England steigen die Fallzahlen wieder rasant an. Allein 60 Prozent der Fälle gehen auf die neue Variante des Coronavirus zurück. Verschärfungen sind möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Omikron ist inzwischen die dominierende Corona-Variante in England.
- Allein 60 Prozent aller Fälle gehen auf die ansteckende Variante zurück.
- Regierung und Wissenschaft denken über neue Massnahmen nach.
Die hoch ansteckende Omikron-Mutante ist in England zur dominierenden Variante des Coronavirus geworden. Omikron mache nun 60 Prozent aller Fälle im Land aus. Dies sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Sonntag im Sky News-Interview.
Die Variante hatte sich in den vergangenen Wochen rasant ausgebreitet: Allein am Samstag wurden im Vereinigten Königreich 10'059 neue Omikron-Fälle gemeldet – dreimal so viele wie am Tag zuvor. Auch in Schottland ist Omikron bereits dominant.
Entsprechend spitzt sich in Grossbritannien, wo bislang noch recht weitreichende Freiheiten gelten, die Debatte um schärfere Corona-Massnahmen zu. Medienberichten zufolge laufen Diskussionen über eine Art Wellenbrecher-Lockdown nach den Weihnachtstagen.
10 Prozent sind nicht gegen das Coronavirus geimpft
Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Massnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Man sei «fast sicher, dass es aktuell Hunderttausende neue Omikron-Infektionen pro Tag» in England gebe – also eine hohe Dunkelziffer. Einige Modellierer warnten dem «Guardian» zufolge, ohne schärfere Massnahmen drohten bis zum Jahreswechsel bis zu zwei Millionen Neuinfektionen täglich.
Boris Johnsons Regierung hofft noch immer, sich weitgehend auf den Schutz der Impfungen verlassen zu können. Gesundheitsminister Javid verschärfte den Ton gegenüber den rund fünf Millionen Ungeimpften. «Sie müssen wirklich über den Schaden nachdenken, den sie der Gesellschaft antun, indem sie Krankenhausbetten belegen, die ansonsten für jemand anderen genutzt werden könnten, vielleicht jemanden mit einem Herzproblem oder einer Operation», sagte der Minister bei Sky News.