Deutsches Rettungsschiff «Alan Kurdi» rettet 78 Menschen aus Seenot
Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat bei zwei Einsätzen vor der Küste Libyens 78 Menschen aus Seenot gerettet.
Das Wichtigste in Kürze
- Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat auf dem Mittelmeer 78 Migranten aufgenommen.
- An Bord sind laut der Organisation mehrere Kinder, das jüngste sechs Monate alt.
Wie die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye am Samstag mitteilte, wurde die Besatzung der «Alan Kurdi» am Morgen zu einem Seenotfall gerufen und rettete 62 Menschen aus einem Schlauchboot. Wenig später brachte die Crew demnach 16 Menschen aus einem weiteren seeuntüchtigen Boot in Sicherheit.
Das Schlauchboot der ersten Rettungsaktion befand sich nach Angaben der Organisation in akuter Seenot. Es sei bereits Wasser in das Boot eingedrungen, teilte Sea-Eye mit. Unter den Geretteten seien acht Frauen und sieben Kinder, darunter ein sechs Monate altes Baby.
Kurz nach der Rettung habe ein Schiff der libyschen Küstenwache die «Alan Kurdi» angewiesen, die libysche Such- und Rettungszone zu verlassen. «Die sogenannte libysche Küstenwache behandelt eine Such- und Rettungszone wie ein Territorialgewässer, bedrängt wiederholt zivile Rettungskräfte und erteilt unrechtmässige Anweisungen», kritisierte die Einsatzleiterin an Bord der «Alan Kurdi», Johanna Pohl.
Der zweite Notruf sei von einem Frachtschiff abgesetzt worden, das ein Boot in Seenot gesichtet hatte. Drei der 16 aus diesem Boot geretteten Menschen seien stark dehydriert gewesen und sofort medizinisch an Bord der «Alan Kurdi» behandelt worden, teilte Sea-Eye mit.