Deutschlands Windkraft-Ausbau übertrifft übrigen EU-Länder
Deutschlands Windkraft erlebt einen Aufschwung durch beschleunigte Genehmigungen, wodurch das Land zum Europameister im Ausbau wird.
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Deutschland hat im Bereich der Windkraft einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt. «Efahrer» berichtet, dass die Genehmigungsverfahren für Windräder in Deutschland massgeblich beschleunigt wurden.
Dies resultiert aus neuen Verordnungen, die den Zeitrahmen deutlich reduziert haben. Im vergangenen Jahr genehmigte Deutschland fast 2'000 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 11,3 Gigawatt.
Laut «Efahrer» entspricht dies einer Steigerung von 48 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit übertrifft Deutschland alle anderen europäischen Länder im Tempo des Windradbaus.
Ursachen für den schnelleren Ausbau
Die Beschleunigung des Ausbaus ist auf Reformen des Bundeswirtschaftsministeriums unter Robert Habeck zurückzuführen. Zudem ist jedes Bundesland nun verpflichtet, zwei Prozent seiner Fläche für den Windkraftausbau zur Verfügung zu stellen.
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Auch erklärte das Wirtschaftsministerium den Bau erneuerbarer Energien zum Anliegen von öffentlichem Interesse. Die Digitalisierung und Vereinfachung der Genehmigungsprozesse trugen ebenfalls zur Beschleunigung bei.
Die Daten des Projekts «Goal100» zeigen, dass sich die durchschnittliche Genehmigungsdauer von knapp fünf Jahren auf 21 Monate reduziert hat. Sollte der Ausbau weiterhin so rasant verlaufen, könnte Deutschland sein Ziel von 115 Gigawatt Windkraft bis 2030 übertreffen.
Regionale Unterschiede und Herausforderungen
«Efahrer» hebt hervor, dass Baden-Württemberg mit einer durchschnittlichen Genehmigungsdauer von nur einem Jahr führend ist. Allerdings zeigt sich, dass die Realisierungsphase länger dauert.
Während es 2015 durchschnittlich 13 Monate dauerte, stieg die Zeit bis zur Realisierung im vergangenen Jahr auf 27 Monate. Die Bundesregierung betont, dass die Genehmigungszahlen für Windenergieanlagen sich in nur einem Jahr nahezu verdoppelt haben.
![Windräder Sonnenuntergang](https://c.nau.ch/i/RPOlq3/900/windrader-sonnenuntergang.jpg)
Während 2021 und 2022 gut 4'000 MW Windleistung genehmigt wurden, waren es 2023 knapp 8'000 MW. Projekte werden jetzt durchschnittlich vier Monate schneller genehmigt als noch vor einem Jahr.
Das «Wind-an-Land-Gesetz»
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das «Wind-an-Land-Gesetz». Dieses verpflichtet alle Bundesländer, zwei Prozent ihrer Landesfläche für die Windkraft zur Verfügung zu stellen.
Die Länder sind dabei, die Flächenziele umzusetzen oder haben dies bereits in ihren Landesgesetzen geregelt. Im ersten Halbjahr 2024 wurden fast 70 Prozent mehr Windräder genehmigt als im Vorjahreszeitraum.
Die «Tagesschau» berichtet zudem, dass etwa ein Drittel des Stroms in Deutschland zuletzt mit Windrädern erzeugt wurde. Es gibt eine Reihe sachlicher Argumente für und gegen Windkraft, aber es gibt auch viele Falschinformationen.