Donau Bootsunglück: Kapitän von Schweizer Schiff festgenommen
Noch immer werden nach dem Untergang des Touristenbootes auf der Donau in Budapest 21 Menschen vermisst. Nun wurde der Kapitän des Schweizer Schiffs verhaftet.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Donau in Budapest ist ein Touristenboot nach einer Kollision gesunken.
- Mindestens sieben Menschen sind gestorben, 21 werden noch immer vermisst.
- Das Unglücksschiff war mit einem Boot einer Schweizer Firma kollidiert.
- Der Kapitän der «Viking Sigyn» wurde nun von den ungarischen Behörden verhaftet.
In Budapest werden nach dem Boots-Drama auf der Donau noch immer 21 Menschen vermisst. Die Suche nach 19 südkoreanischen Passagieren sowie zwei Ungarn – dem Kapitän und dem Matrosen – läuft unvermindert weiter. Zurzeit stehen hoch spezialisierte Taucher mit Unterstützung der Armee im Einsatz.
Die Hoffnung, die Vermissten noch leben zu finden, ist jedoch schwindend gering. Der hohe Wasserstand, die starken Strömungen und die schlechten Sichtverhältnisse erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Die Polizei berichtete, dass eine Leiche kilometerweit flussabwärts vom Unglücksort entfernt geborgen worden sei.
Kapitän von Schweizer Schiff verhaftet
Das Unglücksboot «Hableany» war am Mittwochabend mit dem Kreuzfahrtschiff «Viking Sigyn» zusammengestossen. Die «Hableany» war zur Seite gekippt und dann innerhalb von sieben Sekunden gesunken. Auf der «Viking Sigyn» – das Kreuzfahrtschiff gehört den Viking River Cruises mit Sitz in Basel – kam niemand zu Schaden.
Wie die Nachrichtenagentur AP am späten Donnerstagabend berichtet, wurde jedoch der Kapitän des Schweizer Schiffs von den ungarischen Behörden festgenommen. Gegen den 64-jährigen Ukrainer sei nach einer Vernehmung Haftbefehl beantragt worden, erklärte die Polizei in Budapest.
Insgesamt befanden sich 35 Menschen an Bord
Bestätigt ist, dass bei dem Unglück sieben Menschen ums Leben gekommen sind. 15 Personen überstanden das Unglück unbeschadet. Insgesamt waren 35 Menschen an Bord.
Dabei handelte es sich um 33 südkoreanische Passagiere und zwei ungarische Besatzungsmitglieder. Laut Angaben der südkoreanischen Behörden trugen die Touristen keine Schwimmwesten. Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen unbekannt wegen Gefährdung mit massenhafter Todesfolge eingeleitet.
Beliebter Ausflugs-Abschnitt der Donau
Der Unfall ereignete sich auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau. Dieser bietet einen Blick auf die Stadt und das in der Nacht beleuchtete Parlament.
Jeden Tag tummeln sich in Budapest dutzende kleine Ausflugsdampfer auf dem Fluss. Grössere Flusskreuzfahrtschiffe legen oft mehrere Tage in der ungarischen Hauptstadt an. , Diese verkehren auf der Donau zwischen Deutschland und dem Schwarzen Meer.