Elon Musk: Ukraine-Berater gibt ihm an Kinder-Toden schuld
Letztes Jahr soll Elon Musk einen ukrainischen Angriff verhindert haben. Ein Selenskyj-Berater tobt und erhebt schwere Vorwürfe. Musk verteidigt sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Elon Musk soll letztes Jahr einen ukrainischen Angriff verhindert haben.
- Ein Selenskyj-Berater beschuldigt den SpaceX-Chef nun indirekt des Todes von Kindern.
- Musk sagt, er und Starlink wollen nicht Komplize einer grossen Kriegshandlung sein.
Laut seinem Biografen Walter Isaacson hat Elon Musk im Ukraine-Krieg letztes Jahr ein «Mini-Pearl-Harbor» verhindert. Die Ukraine plante mit mit Sprengstoff ausgestatteten Unterwasserdrohnen einen Angriff auf Russlands Schwarzmeerflotte.
Musk soll diesen Angriff durch das Ausschalten seines Satellitensystems Starlink absichtlich verhindert haben. Die Drohnen seien aufgrund der fehlenden Verbindung «harmlos» ans Ufer gespült worden.
Der Grund für Musks Intervention: Der Tech-Milliardär hatte Angst, Russland würde mit einem Atomschlag vergelten – und er wäre mit seinem Starlink-System mitschuldig.
Das steht gemäss «CNN» in der nächste Woche erscheinenden Biografie «Elon Musk». Starlink wurde vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX gegründet, dessen Gründer und CEO Musk ist.
«Zivilisten und Kinder getötet»
Die Enthüllungen kommen in der Ukraine nicht gut an. Auf X (ehemals Twitter) beschuldigt ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj Musk nun des Tötens von Kindern.
«Manchmal ist ein Fehler viel mehr als nur ein Fehler. Indem er ukrainischen Drohnen nicht erlaubte, einen Teil der russischen Militärflotte (!) über Starlink zu zerstören, hat Elon Musk dieser Flotte erlaubt, Kalibr-Raketen auf ukrainische Städte zu feuern», schreibt Mychajlo Podoljak.
«Infolgedessen werden Zivilisten und Kinder getötet. Dies ist der Preis eines Cocktails aus Ignoranz und grossem Ego.»
Es bleibe die Frage, warum manche Menschen «so verzweifelt Kriegsverbrecher und ihre Mordlust» verteidigen wollen. «Und ist ihnen inzwischen klar, dass sie Böses tun und Böses fördern?»
Elon Musk: «SpaceX hat nichts abgeschaltet»
Musk selbst hat auf X zu den publizierten Auszüge Stellung genommen. «Die fraglichen Starlink-Regionen wurden nicht aktiviert. SpaceX hat nichts abgeschaltet», so der 52-Jährige.
Er habe seine Ingenieure nicht angewiesen, das Satellitensystem abzuschalten. Jedoch habe er ukrainische Bitten, es einzuschalten, abgelehnt. «Es gab eine dringende Anfrage von Regierungsbehörden, Starlink bis nach Sewastopol zu aktivieren.»
«Die offensichtliche Absicht war, den grössten Teil der vor Anker liegenden russischen Flotte zu versenken», schreibt Musk weiter. «Hätte ich dieser Bitte zugestimmt, wäre SpaceX explizit an einer grossen Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt gewesen.»
Weiter fordert der Tech-Milliardär sowohl Russland als auch die Ukraine zu einem Waffenstillstand auf. «Mit jedem Tag, der vergeht, sterben mehr ukrainische und russische Jugendliche, um Stückchen Land zu gewinnen oder zu verlieren, wobei sich die Grenzen kaum ändern. Das ist ihr Leben nicht wert.»
In seiner Biografie stellt sich der Tesla- und X-CEO die Frage nach seinem Platz im Ukraine-Krieg: «Was ist meine Rolle in diesem Krieg?», steht dort gemäss den von «CNN» publizierten Auszügen.
«Starlink war nicht für den Krieg gedacht. Menschen sollen damit Netflix schauen, Homeschooling machen und gute, friedliche Dinge tun, aber keine Drohnenangriffe.»