Ermittlungen zum tödlichen Hundebiss in Wiener Kaserne ausgeweitet
In Wien bissen zwei Militärhunde einen Soldaten zu Tode. Die Ermittlungen in diesem Fall werden nun auch auf die Verantwortlichen des Bundesheers ausgeweitet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Wien töteten zwei Militärhunde einen Soldaten.
- Die Ermittlungen werden nun auf die Verantwortlichen des Bundesheers ausgeweitet.
- Konkret geht es um die Sorgfaltsverletzung in Zusammenhang mit der Verwahrung der Hunde.
Am 14. November wurde in einer Wiener Kaserne ein toter Hundeführer aufgefunden. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem Fall. Die Ermittlungen erweitern sich nun auch auf die Verantwortlichen des Bundesheers.
Grob fahrlässige Tötung
Wie die «Kronen Zeitung» schreibt, wird den Verantwortlichen grobfahrlässige Tötung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit vorgeworfen. Dies teilt Erich Habitzl, Sprecher der Anklagebehörde, mit. Bisher steht ein Heeresbediensteter, der auch als Hundeführer tätig ist, als Hauptverdächtiger im Mittelpunkt. Die Ermittlungen gegen ihn wurden ebenfalls ausgeweitet.
Der Hund, welcher den Soldaten zu Tode gebissen hat, war bereits im Februar und August dieses Jahres auffällig geworden. Das Ereignis vom Frühjahr wurde auch in einem Zwischenbericht Ende November bekannt gemacht. Der Vorfall vom August wurde nicht weitergemeldet, was laut Anwalt Erich Gemeiner ein «fahrlässiges Fehlverhalten» darstellt.
Ausbildung hätte Mängel aufdecken müssen
Auch die Absicherung der Hundeanlage sei laut Experten mangelhaft. Der Anwalt der Opferfamilie hält auch fest, dass bei der Ausbildung von Diensthund «Hati» seine Beisstendenz hätte auffallen müssen. Nicht abgeklärt ist, ob nur Hund «Hati», oder auch «Ragna», für den Tod des Hundeführers verantwortlich ist.
Das Bundesheer will keine voreiligen Schlüsse ziehen. Gemäss Sprecher Michael Bauer würden die Ausweitungen der Ermittlungen zur Kenntnis genommen. Das Heer stünde zu hundert Prozent zur Verfügung und sei hundertprozentig kooperativ.