Erneut Proteste gegen Rentenreform in Frankreich
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag protestierten in Frankreich rund 50'000 Menschen gegen die Rentenreform.
- Der Bahnverkehr war kaum von Streiks betroffen.
- Das französische Parlament berät seit Montag über die Rentenreform.
In Frankreich haben erneut zehntausende Menschen gegen die umstrittene Rentenreform demonstriert. In Paris gingen nach Angaben der Gewerkschaft CGT am Donnerstag rund 50'000 Menschen auf die Strasse.
Auch in Städten wie Le Havre, Nantes, Rennes und Montpellier gab es grössere Kundgebungen. Am zehnten landesweiten Protesttag innerhalb von elf Wochen schwächte sich die Beteiligung allerdings ab.
Der Bahnverkehr war kaum noch von Streiks betroffen, wie die Gesellschaft SNCF mitteilte. Bei der Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP war die Lage «normal».
Am letzten Aktionstag am 6. Februar waren nach Angaben des Innenministeriums landesweit gut 120'000 Menschen auf die Strasse gegangen. Die CGT sprach dagegen alleine in Paris von 130'000 Teilnehmern.
Parlament berät über Rentenreform
Die französische Nationalversammlung berät seit Montag über die Rentenreform, mit der Präsident Emmanuel Macron die mehr als 40 Rentensysteme vereinheitlichen und das Millionendefizit der Kassen abbauen will. Im Parlament zeichnet sich eine Blockade ab: Insgesamt liegen 41'000 Änderungsanträge vor.
Abgeordnete aus dem Regierungslager warfen dem linken Lager in einer kontroversen Debatte vor, die Nationalversammlung «lahm legen» zu wollen. Parlamentarier zur Linken warnten, die Regierung wolle die Rentenreform an der Volksvertretung vorbei per Verordnung durchsetzen.