Erschlichenes Diana-Interview: Scotland Yard ermittelt nicht
Die Londoner Polizei will keine Ermittlungen bezüglich des 1995 entstandenen Interviews mit Prinzessin Diana aufnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Scotland Yard nimmt im Fall des erschlichenen Diana-Interviews keine Ermittlungen auf.
- Durch gefälschte Dokumente soll ein Reporter damals Zugang zur Prinzessin erhalten haben.
Die Londoner Polizei will im Fall des erschlichenen Interviews mit Prinzessin Diana aus dem Jahr 1995 keine Ermittlungen aufnehmen. Es sei kein Hinweis auf strafbares Verhalten festgestellt worden, teilte die Metropolitan Police am Mittwoch mit.
Mit gefälschten Dokumenten Zugang zu Diana erhalten
Der BBC-Reporter Martin Bashir hatte gefälschte Dokumente eingesetzt, um für das Interview Zugang zu Diana zu erhalten. Dies ist aus einem im Mai dieses Jahres veröffentlichten Untersuchungsbericht hervorgegangen.
Diana galt als paranoid und soll überall Nebenbuhlerinnen und Verschwörungen gegen sich vermutet haben. Fingierte Kontoauszüge sollten beweisen, dass Diana von Menschen in ihrem Umfeld bespitzelt wurde. Die Prinzessin fühlte sich dadurch bestätigt – und packte aus. Später vertuschte die BBC das Fehlverhalten ihres Reporters.
Interview zur besten Sendezeit
Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte rund 23 Millionen Menschen in Grossbritannien vor die Fernseher gelockt. Die Prinzessin beschrieb damals, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte.
Zudem legte sie die Affäre ihres Mannes mit seiner heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles offen. «Wir waren zu dritt in dieser Ehe», sagte Diana in die Kamera – ein unerhörter Tabubruch. Damals war die Prinzessin bereits von Prinz Charles getrennt, aber noch nicht geschieden.
Kurz darauf reichte Charles die Scheidung ein. Prinzessin Diana starb zwei Jahre später bei einem Autounfall in Paris. Damals war sie mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed auf der Flucht vor Paparazzi.
Dianas Söhne kritisieren BBC
Dianas Söhne William (39) und Harry (37) hatten die BBC nach Veröffentlichung des Berichts scharf kritisiert. Das Interview habe einen «wesentlichen Beitrag» geleistet, dass sich die Beziehung seiner Eltern verschlechtert habe. Dies sagte William damals in einer Videobotschaft.
Das Verhalten des Reporters habe erheblich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolierung beigetragen. Als besonders schmerzhaft empfinde er, dass seine Mutter die Wahrheit nicht mehr erfahren habe, so William.