Mai 2020 war der heisseste Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Vor allem in Sibirien wurden Rekord-Temperaturen gemessen.
Der April war zu trocken (Bild), der Mai zu heiss: Der Klimawandel prägt das laufende Jahr schon jetzt deutlich. (KEYSTONE/Alexandra Wey).
Der April war zu trocken (Bild), der Mai zu heiss: Der Klimawandel prägt das laufende Jahr schon jetzt deutlich. (KEYSTONE/Alexandra Wey). - sda - Keystone/ALEXANDRA WEY

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Mai im Jahr 2016 und 2017 bricht auch der diesjährige Mai Hitze-Rekorde weltweit.
  • Die globale Durchschnittstemperatur lag um 0,63 Grad über dem Normalwert.
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Dieses Jahr war der Monat Mai so heiss wie noch nie seit Beginn der weltweiten Wetteraufzeichnungen. Die globale Durchschnittstemperatur im Mai 2020 hat 0,63 Grad über der Mai-Durchschnittstemperatur in den Jahren 1981 bis 2010 gelegen. Das teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Freitag mit.

gelateria di berna
Schlangen vor der Gelateria di Berna. Eine Auswirkung des warmen Wetters - Keystone

Damit sei der Mai 2020 noch vor Mai 2016 und Mai 2017 der heisseste Mai seit Aufzeichnungsbeginn. Der grösste Ausreisser nach oben wurde in Sibirien festgestellt: Hier lagen die Mai-Temperaturen laut Copernicus fast zehn Grad über dem Durchschnitt. Die Eisschmelze bei den Flüssen Ob und Jenissei im Nordwesten Sibiriens habe noch nie so früh begonnen wie dieses Jahr.

Warmer Frühling an den Polen

In der Arktis, insbesondere im US-Bundesstaat Alaska, sowie in der Antarktis sei der Frühling besonders mild, hob der EU-Dienst hervor. Weltweit war der Zeitraum Juni 2019 bis Mai 2020 genauso heiss wie bisherige Rekorde zwischen Oktober 2015 und September 2016. Die Durchschnittstemperatur lag hier 0,7 Grad über dem Normalwert.

Sommer
Hitze-Sommer 2019: Kühe suchen Schutz von der Sonne (Archivbild). - Keystone

Im Zuge des Klimawandels ist die globale Durchschnittstemperatur seit Beginn des industriellen Zeitalters bereits um mehr als ein Grad gestiegen. Dadurch haben Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen deutlich zugenommen. Im Pariser Klimaabkommen hat sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Die bisherigen Klimaschutzzusagen reichen dazu aber bei Weitem nicht aus.

2019 war weltweit das zweitheisseste Jahr nach 2016. Klimaexperten rechnen damit, dass die globale Durchschnittstemperatur im nächsten Fünfjahreszeitraum 2020-2024 einen neuen Höchststand erreichen wird.

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