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EU-Kommission für Masseneinsatz von Corona-Schnelltests

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Deutschland,

«Testen, testen, testen» wird in der Corona-Krise immer wieder als Rezept beschworen. Die gewöhnlichen PCR-Tests sind allerdings recht aufwendig. Deshalb wirbt die EU-Kommission für eine Alternative.

Ein Mann hält einen Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus in den Händen. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Ein Mann hält einen Schnelltest zur Erkennung des Coronavirus in den Händen. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die schnellen Antigen-Tests können nach Ansicht der EU-Kommission erheblich zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen.

Das Testen sei ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen das Virus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Brüssel.

Deshalb stellte die Brüsseler Behörde am Mittwoch unverbindliche Empfehlungen für den Gebrauch der Antigen-Tests vor. Kanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs werden an diesem Donnerstag erneut in einer Videoschalte über eine gemeinsame Linie in der Corona-Krise beraten.

Antigen-Tests reagieren zwar weniger empfindlich auf das Coronavirus als sogenannte PCR-Tests, liefern aber schneller ein Ergebnis - in der Regel nach 15 bis 30 Minuten.

Der EU-Kommission zufolge sollten sie in Situationen benutzt werden, in denen das schnelle Erkennen Infizierter bei der Bewältigung eines Ausbruchs helfe oder eine regelmässige Kontrolle von Hochrisikogruppen nötig sei - etwa von medizinischem Personal oder Pflegekräften in Altersheimen. Um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren, Infektionen zu entdecken und Quarantänemassnahmen zu begrenzen, sollten die EU-Staaten deshalb zusätzlich zu den PCR-Tests die schnellen Antigen-Tests nutzen, hiess es.

Demnach könnten die Tests unter anderem auch grenzüberschreitenden Verkehr ermöglichen. Dazu müssten die EU-Staaten die Tests, die von befugten Testeinrichtungen durchgeführt werden sollten, aber gegenseitig anerkennen.

In der Slowakei waren die Antigen-Tests jüngst bereits im grossen Stil zum Einsatz gekommen. In dem mitteleuropäischen Land wurde ein Grossteil der über Zehnjährigen getestet. Anschliessend wurden die geltenden Einschränkungen ein wenig gelockert. Ähnlich will die Südtiroler Landesregierung am kommenden Wochenende vorgehen - dann sollen rund zwei Drittel der Bevölkerung, etwa 350.000 Menschen, einen freiwilligen Antigen-Test machen. So sollen die Corona-Zahlen gedrückt werden.

Ähnlich könnte die spanischen Hauptstadtregion um Madrid vorgehen. Bis Weihnachten könnten dort alle 6,6 Millionen Einwohner auf das Coronavirus getestet werden. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso stellte dazu am Dienstag bei der EU-Kommission den Antrag, dass die Antigen-Tests in Apotheken in der gesamten EU zugelassen werden. Die spanische Zentralregierung weigert sich, dafür grünes Licht zu geben.

Der regionale Gesundheitsminister Enrique Ruiz Escudero von der konservativen Volkspartei betonte jedoch, der Vorschlag für Massentests stamme vom kleineren Koalitionspartner, der liberalen Partei Ciudadanos, wie die Zeitung «La Vanguardia» am Mittwoch berichtete. Es sei kaum möglich, binnen fünf Wochen die gesamte Bevölkerung zu testen. Man wolle versuchen, so viele Menschen wie möglich zu testen, zitierte die Agentur Europa Press den Minister.

In Deutschland sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums Pflegeheime und Krankenhäuser durch den Einsatz der Schnelltests besser geschützt werden. Die Tests eigneten «sich besonders für Besucher, Beschäftigte, Bewohner und Patienten» und sollten verhindern, «dass sich alte und kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger mit dem Coronavirus anstecken».

Um weitere Testkapazitäten zu schaffen, unterstützt die EU-Kommission die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung mit 35,5 Millionen Euro. Dies solle die Ausbildung von Personal und die nötige Anschaffung von Ausrüstung ermöglichen, hiess es.

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