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EU-Kommission will Entwaldungsgesetz verschieben

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Belgien,

Die EU-Kommission reagiert auf die starke Kritik an den geplanten strengeren Regeln zum Schutz von Wäldern für Produkte wie Kakao und Holz.

Amazonas-Gebiet
Verbrannte und abgeholzte Flächen wie hier im Amazonas-Gebiet sollen künftig durch das Gesetz verhindert werden. (Archivbild) - Fernando Souza/Zuma Press/dpa

Nach monatelanger Kritik an einem EU-Gesetz zum Schutz des Regenwaldes will die EU-Kommission das Vorhaben um ein Jahr verschieben. Angesichts von Rückmeldungen zum Stand der Vorbereitungen soll den betroffenen Parteien zwölf Monate mehr Zeit eingeräumt werden. Wenn das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten dem Vorschlag zustimmen, würde das Gesetz am 30. Dezember 2025 für Grossunternehmen und am 30. Juni 2026 für Kleinst- und Kleinunternehmen in Kraft treten, teilte die Behörde in Brüssel mit.

Gesetz zum Schutz des Regenwaldes

Produkte wie Kaffee, Holz, Soja, Kakao und Palmöl dürfen laut der Verordnung nur noch in der EU verkauft werden, wenn dafür nach 2020 keine Wälder gerodet wurden. Damit soll auch die Abholzung des Regenwaldes etwa im südamerikanischen Amazonasgebiet deutlich reduziert werden.

Konkret müssen Unternehmen künftig eine Sorgfaltserklärung abgeben, dass für ihr Produkt nach dem 31. Dezember 2020 kein Wald gerodet oder geschädigt wurde. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit hohen Strafen von mindestens vier Prozent des Jahresumsatzes in der EU rechnen.

Viele forderten Verschiebung

Aus der Wirtschaft und über Parteigrenzen hinweg hatte es Kritik an dem Vorhaben gegeben. Entsprechend reagierten viele positiv auf die Ankündigung. Der CSU-Politiker und Vorsitzender der Fraktion des Mitte-Rechts-Bündnis EVP im Europaparlament, Manfred Weber, sieht die Verschiebung als Erfolg für seine Partei. Ein Bürokratiemonster sei verhindert worden.

Doch auch Grüne und FDP hatten sich gegen das Vorhaben in seiner geplanten Form ausgesprochen. Seit Monaten äussert sich Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) kritisch und forderte mehr Zeit für die Umsetzung. Auch die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Carina Konrad, hatte immer wieder Bedenken formuliert.

Ähnlich sieht das bei vielen Unternehmen aus. Waldbesitzer, Bäuerinnen und Bauern, aber auch Unternehmen wie Autozulieferer wären betroffen, müssten sich an neue Berichtspflichten halten und sehen die Verordnung kritisch.

Kritik aus dem EU-Parlament

Anders als ihr Parteifreund Özdemir bewertet die Europaabgeordnete Anna Cavazzini das Vorhaben. Sie bezeichnete die geplante Verschiebung als Trauerspiel, die im Kontext der grössten Waldvernichtung der vergangenen Jahre auf dem lateinamerikanischen Kontinent geschehe. Das sei ein frontaler Angriff auf die EU-Klimapolitik.

Kommentare

User #3863 (nicht angemeldet)

Schweden macht Kleinholz für Postpackete und IK Möbel.

User #3211 (nicht angemeldet)

Überprüft bitte die Konten aller Kommissionsmitglieder auf ungewöhnliche Zunahmen.

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