EU-Kommission will Tierquälerei bei Haien besser bekämpfen
Die EU-Kommission will sich stärker gegen das Quälen von Haien einsetzen. Dafür könnte ein EU-Gesetz gegen den Handel mit Flossen auf den Weg gebracht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Kommission will sich stärker gegen das Quälen von Haien einsetzen.
- Insbesondere der Handel mit haiflossen soll durch ein Gesetz verboten werden.
Die Brüsseler Behörde reagierte auf Forderungen der Bürgerinitiative «Stop finning – Stop the trade». Diese setzt sich für ein Ende des Handels mit Haifischflossen aus Europa ein. Mehr als eine Million EU-Bürger unterstützen die Initiative den Angaben zufolge, die meisten Befürworter kommen aus Deutschland.
Einer von ihnen ist demnach Sänger Udo Lindenberg (77). Dass die Initiative von so vielen Bürgern unterstützt werde, sei ein klares Signal, erklärte die EU-Kommission.
Hai werden verstümmelt und ihrem Schicksal überlassen
Beim sogenannten Finning werden die Flossen der Haie abgeschnitten, wobei die Tiere oft noch am Leben sind. Der restliche Körper wird dann den Angaben nach wieder ins Meer geworfen. «Bei dieser Verstümmelung sind die Tiere meist bei vollem Bewusstsein und sinken nicht mehr schwimmfähig auf den Meeresboden herab. Wo sie verbluten oder ersticken», heisst es auf der Webseite der Bürgerinitiative.
Zwar ist das Finning seit 2003 in der EU verboten. Somit können die Flossen nicht vor der Anlandung vom Körper des Hais entfernt werden. Aus Sicht der Bürgerinitiative sind zusätzliche Rechtsvorschriften erforderlich, um den Handel zu verbieten. Nach Angaben der Initiative kommen 45 Prozent der nach Asien importierten Flossen aus der EU.
Die EU-Kommission will nun dafür sorgen, dass Massnahmen zur Rückverfolgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser durchgesetzt werden. Dabei gehe es unter anderem darum, die Fischerei auf See zu kontrollieren sowie den illegalen Handel zu verhindern. Ausserdem wolle die EU für ein weltweites Verbot des Finnings eintreten.